Aus der Gerüchteküche: Löst Ärger einen Herzinfarkt aus?
17. März 2014 von Riedel
Die Szene kennen wir aus unzähligen Filmen. Der Chef regt sich furchtbar auf, schreit seinen Angestellten an, fasst sich ans Herz und kippt um. Diagnose. Herzinfarkt. Dass Stress im Job aufs Herz geht, wurde bereits nachgewiesen. Aber können Stress und Ärger auch tatsächlich einen Herzinfarkt auslösen, wie oft angenommen wird?
Großer emotionaler Stress, zu dem auch großer Ärger und Wut gehört, kann tatsächlich einen Herzinfarkt auslösen. Man spricht hier auch von einem Trigger. Allerdings trifft das nicht nur auf negative Emotionen wie Ärger und Wut zu, auch Trauer, große Freude und eine Überraschung wie beispielsweise bei einem Lottogewinn kann für den Infarkt verantwortlich sein. Auch Nervosität wie bei einem spannenden Fußballspiel ist ein möglicher Trigger. So haben Studien während der Fußball-WM 2006 gezeigt, dass die Herzinfarktrate signifikant anstieg. Besonders groß war der Anstieg bei spielen der deutschen Nationalmannschaft.
Noch ist nicht ganz geklärt, warum Emotionen dem Herz so zu schaffen machen können. Möglicherweise spielen Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin bei den Prozessen eine Rolle, da sie beispielsweise den Blutdruck steigern. Und steigt der Blutdruck, kann die Wand eines bereits erkrankten Blutgefäßes einreißen. Dann kann ein Blutgerinnsel entstehen, das dann das Gefäß verschließt und es kommt zum Herzinfarkt.
Nun muss jetzt niemand Angst haben, bei der WM 2014 beim Spiel von Jogis Jungs einen Herzinfarkt zu bekommen. Denn sofern keine Vorschäden vorliegen, sind Emotionen kein Problem fürs Herz. Wer aber bereits Probleme hat, sollte dann doch etwas vorsichtiger sein, sich im Job nicht zu sehr aufregen und seine Gefäße regelmäßig kontrollieren lassen.