Neun von zehn Deutsche sind gestresst
27. Juni 2016 von Riedel
Haben wir Deutsche zu viel Stress? Laut einer Studie im Auftrag der pronova BKK lautet die Antwort: Ja. Und zwar mal so richtig.
Das Telefon klingelt, die Kollegen nerven und hinter einem steht der Chef, der einem kontrollierend über die Schulter schaut. Bei so einer Situation ist klar, dass man gestresst ist. Glaubt man einer Studie im Auftrag der pronova BKK, könnte so aber auch der berufliche Alltag von vielen Beschäftigten in Deutschland aussehen. Denn laut der Studie klagen neun von zehn Deutschen über Stress und zu hoher Belastung im Job.
Ursachen für Stress
Stress hat viele Ursachen. Für die Befragten der Studie waren vor allem ein ständiger Termindruck (38 Prozent), ein schlechtes Arbeitsklima (37 Prozent) und emotionaler Stress (36 Prozent) die Hauptgründe, warum die sich in ihrem Job nicht mehr wohl fühlen. Auch Überstunden waren mit rund 33 Prozent eine Hauptursache. Ähnlich viele Beschäftigte beklagten sich, dass sie per Handy und E-Mail ständig erreichbar sein müssen. Auch am Wochenende und nach Feierabend.
Alle diese Ergebnisse sind in der Untersuchung „Betriebliches GesundheitsÂmanagement 2016“ veröffentlicht, für die 1.660 Angestellte befragt wurden.
Druck wächst
Für einen effektiven und konzentrierten Arbeitstag sind Pausen wichtig. Leider nehmen sich viele Angestellte keine Auszeit, weil sie sich von ihren Vorgesetzten unter Druck gesetzt fühlen. Entsprechend gaben nur vier von zehn Befragten an, sich regelmäßig Zeit für die Mittagspause oder eine Auszeit zu nehmen. Fast jeder Dritte verlässt seinen Schreibtisch während der Arbeitszeit gar nicht oder höchstens arbeitsbedingt. Die Zeit um einmal durchzuatmen nimmt sich kaum jemand, obwohl eine Pause enorm wichtig ist, um abzuschalten und aufzutanken.
Pause ist keine Pause
Eine Pause ist wichtig. Dennoch nutzt rund ein Drittel der Arbeitnehmer die Auszeit, um dienstliches zu besprechen oder private Geschäfte zu erledigen. Insofern muss man sich nicht wundern, wenn der Kopf keine Ruhe findet und man sich ständig gestresst fühlt. Besser wäre es, die Pausen wirklich zu nutzen, um durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Dann sinkt vielleicht auch die Quote der gestressten Mensch im Job.
Foto: jenzig71 auf pixelio.de