Schlaganfall durch zu viel Stress
8. November 2012 von Riedel
Dass Stress im Job das Herzinfarkt-Risiko erhöht, ist den meisten mittlerweile bekannt. Dabei vergessen auch viele, dass neben dem Herzinfarkt auch das Risiko für andere Verschlusskrankheiten. Dazu zählt auch der Schlaganfall.
Stress im Job wirkt sich auf alle Lebenslagen aus. Wie oft gehört und hier auch darüber berichtet können durch permanenten Stress gravierende psychische Probleme wie Burnout und sogar Depressionen entstehen. Aber auch der Körper reagiert auf die negative Empfindung. Denn Stress ist in erster Linie eine Reaktion des Körpers auf eine Bedrohung. Auf diese Bedrohung reagiert er, indem er bestimmte Stresshormone ausschüttet. Dadurch wird beispielsweise der Herzschlag beschleunigt, Muskeln werden besser durchblutet und die Aggressivität steigt.
Risiko vierfach erhöht
Folgt auf die Bedrohung aber keine körperliche Reaktion, bleibt die Konzentration von Stresshormonen im Organismus bestehen und der Körper steht auch vom Hormonhaushalt unter Dauerstress. Dies führt zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen. Übergewicht, Rückenschmerzen, Verspannungen und Herzprobleme sind typische Auswirkungen von Dauerstress. Aber auch das Risiko für einen Schlaganfall steigt deutlich. Dies hat auch eine Fall-Kontroll-Studie im BMC Medicine (2009, 7: 53) bestätigt. Wer unter permanentem Stress steht, hat demnach ein rund viermal so hohes Schlaganfall-Risiko.
Dafür analysierten die Forscher um Neurologin Katarina Jood von der Universität Göteborg die Gesundheitsdaten von 600 Schlaganfall-Patienten. Die Patienten mussten in einem Fragebogen entsprechende Angaben zu ihrer persönlichen Stress-Belastung machen. Bei der Auswertung und im Vergleich mit gesunden Personen, gaben die Schlaganfall-Patienten dreieinhalbfach häufiger eine entsprechende Belastung mit Stress an. Ob nun der Stress selber der Auslöser ist oder damit verbundene Verschlechterung im Lebenswandel wie eine ungesunde Ernährung, weniger Bewegung oder starkes Rauchen geht aus der Studie leider nicht hervor.
Wie entsteht ein Hirnschlag
Doch Tatsache ist, dass Stress das Risiko für Verschlusskrankheiten erhöht. Während sich beim Herzinfarkt ein Gerinnsel in den Herzkranzgefäßen bildet, verstopft beim Schlaganfall ein Gerinnsel Blutgefäße im Gehirn. Durch die dadurch entstehende Unterversorgung können Teile des Gehirns absterben, sofern nicht schnell Hilfe geleistet wird. Je nachdem, welche Gehirnregion betroffen ist, können auch Sehstörungen, Lähmungen, Bewegungsstörungen, Sprachstörungen oder Verwirrung auftreten. Entsprechend richtet sich dann auch die Therapie danach.
Ähnlich wie beim Herzinfarkt ist auch beim Hirninfarkt die Vorsorgeuntersuchung nach Schlaganfall enorm wichtig. Schließlich können Gefäße immer wieder verstopfen, wenn sie einmal geschädigt sind. Aufhören zu rauchen, mehr Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind ansonsten die besten Maßnahmen, um die Gefäße und somit auch das Gehirn zu schützen. Abgesehen natürlich von einem Ende des Stress im Büro.