Stress verursacht Paradontitis
20. Oktober 2020 von Riedel
Stress verursacht bei einigen Leuten Zähneknirschen, worunter vor allem der Zahnschmelz leidet. Aber das ist nicht das einzige Problem für die Zähne, das durch Stress verursacht werden kann.
Über die negativen Auswirkungen von Stress wurde schon viel geschrieben und viel erzählt. Stress verursacht Herzprobleme, Stress verursacht Rückenschmerzen, Stress verursacht Depressionen oder Stress verursacht Bluthochdruck. Das und vieles mehr ist bekannt und wurde oft thematisiert. Unbekannt ist für einige dagegen, dass Stress auch Paradontitis bzw. Paradontose verursachen und so sogar zu Zahnausfall führen kann.
Kurzer Stress schon schädlich
Es gibt mittlerweise einige Studien zu dem Thema, die alle zu einem recht ähnlichen Ergebnis gelangen. So konnten die Zahnmediziner einen klaren Zusammenhang zwischen der psychischen Belastung und der Entstehung von stressbedingter Paradontose feststellen. Doch Stress lässt Paradontose nicht nur entstehen, es beschleunigt die Zerstörung und verschlechtert auch die Heilung nach einer entsprechenden Therapie. Dabei reicht schon ein vergleichsweiser kurzer Zeitraum, in dem man unter Stress leidet. So fanden die Forscher heraus, dass schon ein Jahr Stress reichen kann, um Paradontitis auszulösen und so die Zähne nachhaltig zu schädigen.
Angegriffenes Immunsystem
Als Auslöser gilt bei den Wissenschaftlern vor allem das Immunsystem, das durch dauerhaften Stress geschwächt wird. So werden bestimmte Hormone vermehrt oder kaum noch ausgeschüttet, sodass sich die körpereigene Abwehr nicht mehr gegen alle äußeren Einflüsse wehren kann. Außerdem wurde bei eintsprechenden Untersuchungen festgestellt, dass in der Zahnfleischtasche mehr so genanntes Interleukin angesammelt wird. Dies stimuliert bei der Immunabwehr des Körpers den Knochen- und Kollagenabbau. All diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Zahnfleischentzündungen.
Weitere Faktoren
Stress hat einen direkten Einfluss auf die Zahngesundheit. Es gibt aber auch indirekte Faktoren, die auf Stress zurückzuführen sind. So trinkt man mehr Kaffee und Alkohol und raucht mehr, wenn man unter Stress steht. Die Ernährung wird schlechter und Zuckerhaltiger. Man schläft weniger, was das Immunsystem belastet und vernachlässigt die Mundhygiene, weil man sich nicht so viel Zeit fürs Zähneputze, für Zahnseide oder Spülungen nimmt.
Keine Therapie
Auf die Frage, was kann man dagegen tun, gibt es wie bei allen stressbedingten Problemen nur eine Lösung. Man muss Stressfaktoren erkennen und lernen, wie man diese vermeidet oder entsprechend abbaut. Das ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Für die Zähne und auch für die Gesundheit des kompletten Körpers.
Foto: andreasde auf pixelio.de