Stressreport – so schaden wir uns selbst
7. April 2015 von Riedel
Stress gehört für viele zum Job-Alltag dazu. Dabei wissen die meisten eigentlich, wie ungesund die Dauerbelastung für Geist und Körper sein kann. Glaubt man einer Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Krankenkasse Barmer GEK scheint das den meisten egal zu sein. Statt auf die Gesundheit zu achten, schaden sich viele Beschäftigte selber.
Das Ergebnis der Umfrage ist erschreckend und wenn man die Fakten liest, ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Menschen mit Burnout und Depressionen ständig steigt. Ehrlich gesagt kann man anfangen, an der Vernunft vieler Angestellten zu zweifeln, wenn man sich überlegt, welche Konsequenzen das Verhalten am Arbeitsplatz haben kann.
Pausen sind überbewertet
Laut Stiftung und GEK gaben 22 Prozent der Befragten an, während der Arbeit keine Pausen zu machen. Rund elf Prozent arbeiten auch in ihrer Freizeit und im Urlaub. 14 Prozent der Teilnehmer gehen auch krank zur Arbeit. 18 Prozent gaben bei der Befragung an, oft an die Leistungsgrenzen zu stoßen, 32 Prozent gehen zumindest ab und zu an ihr Limit. Und 22 Prozent gaben an, ihr momentanes Arbeitstempo nicht auf Dauer durchhalten zu können.
Leistungssteigernde Mittel
Um das Tempo durchhalten zu können, greifen viele Beschäftigte zu Mitteln, die die Leistung, die Produktivität und die Konzentration verbessern sollen. So gaben rund sechs Prozent der Befragten an, zu Medikamenten, Alkohol oder Nikotin zu greifen, um die Leistung zu verbessern. Fünf Prozent nehmen nach der Arbeit Medikamente, Alkohol oder Nikotin zu sich, um besser abschalten zu können.
Ziele sind schuld
Dass so viele Beschäftigte über ihre Verhältnisse leben, liegt vor allem am Arbeitgeber und an dessen Anspruchshaltung. Ein Hauptproblem ist beispielsweise die Arbeitsmenge. Rund 51 Prozent gaben an, auf diese keinen oder nur einen geringen Einfluss zu haben. Und rund ein Drittel weiß nicht, wie er den Ansprüchen gerecht werden soll. Alleine das kann schon zu einem Gefühl der Überlastung führen.
Was hilft
Hier sind in der Regel die Arbeitgeber gefragt, die darauf achten sollten, ihre Mitarbeiter nicht zu überlasten. Ansonsten droht die Gefahr, in den Burnout zu rutschen. Und dann kostet der Mitarbeiter Geld, anstatt welches einzubringen. Aber auch als Arbeitnehmer kann man schon früh das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Auch wenn es eine große Überwindung sein wird zuzugeben, dass man mit dem Arbeitspensum überlastet ist. Doch alleine für die persönliche Gesundheit sollte man hier dringend über seinen Schatten springen. Denn gerade auf lange Sicht tut man sich mit der ständigen Überlastung keinen Gefallen.