Wie man die Herbst-Depression vermeidet
18. November 2010 von Riedel
Wenn im Herbst die Tage kürzer werden und das Wetter kalt, nass und trüb wird, neigen viele Menschen zu Depressionen. Es gibt einfache Mittel, den Herbst-Blues zu vermeiden.
Dass das Wetter im Herbst meist nass und trüb ist, ist nur ein Problem. Viel schwerwiegender ist jedoch die fehlende Sonne. Man fährt im Dunklen ins Büro und kommt erst wieder nach Hause, wenn die Sonne schon untergegangen ist. Unser Organismus benötigt aber Sonnenlicht, um Glückshormone zu produzieren. Stattdessen werden im Herbst mehr Schlafhormone produziert. Da ist es kein Wunder, wenn viele Menschen über die Herbst-Depression klagen. In den USA geben beispielsweise rund 90 Prozent aller Befragten in einer Umfrage an, mental unter dem Herbstwetter zu leiden.
Allerdings muss es nicht immer gleich eine Depression sein, wenn man sich im Herbst unwohl fühlt. Ein Stimmungstief hat viele Intensitäten und Varianten. Die meisten verschwinden auch schnell wieder. Erst wenn die düsteren Gedanken gar nicht mehr verschwinden wollen, sollte man einen Fachmann aufsuchen.
Die Herbstdepression ähnelt jeder „normalen“ Depression. Zu den typischen Symptomen zählen eine trübe Stimmung und eine Antriebslosigkeit. Man verliert den Spaß an Hobbys, die man sonst gerne gemacht hat. Teilweise treten Gefühle wie ein fehlendes Selbstwertgefühl oder Schuldgefühle auf.
Bei der Herbstdepression kommt es zudem häufig zu einem erhöhten Schlafbedürfnis und Heißhungerattacken. Besonders nach Süßem oder Kohlenhydraten. Darin unterscheidet sich die Herbstdepression von der klassischen Depression, bei der die Betroffenen eher unter Appetit- und Schlaflosigkeit leiden. Noch ist nicht ganz klar, welche Mechanismen genau hinter der Entstehung der Herbstdepression stecken. Aber mit großer Sicherheit spielt der Hormonhaushalt eine große Rolle, der auch vom Sonnenlicht bestimmt wird.
Die Herbstdepression vermeiden
Da die Herbstdepression aller Wahrscheinlichkeit nach durch das fehlende Sonnenlicht verursacht wird, ist der erste Schritt aus dem Stimmungstief Licht, Licht und Licht. Am besten ist Sonnenlicht. Daher ist es wichtig, in der Mittagspause und am Wochenende so viel Tageslicht wie möglich zu tanken. Bekommt man dennoch zu wenig Sonne, kann man sich ergänzend unter ärztlicher Aufsicht einer Lichttherapie unterziehen, um im Körper die Hormonproduktion anzukurbeln. Die wirklich starken Geräte stehen in Kliniken und Praxen und sollten ohne medizinische Kontrolle nicht benutzt werden. Im übrigen soll die Lichttherapie am besten helfen, wenn man sich morgens bescheinen lässt.
Weitere Schritte
Auch Sport und Bewegung hilft gegen die Herbstdepression, da beim Sport ebenfalls Glückshormone produziert werden. Weiter sollte man auf eine vitaminreiche Ernährung achten. Das hilft gegen die Depression und ist besser als Süßigkeiten, die zwar ebenfalls die Stimmung aufhellen können, sich aber schnell auf der Waage bemerkbar machen. Ab und zu schadet etwas Schokolade natürlich nicht.
Wege aus der Depression
Ohne Licht ist es schwierig, einen Weg aus der Depression zu finden. Aber spätestens im Frühling verschwindet die Herbstdepression in den meisten Fällen. Bis dahin kann man entweder mit den vorbeugenden Tipps auch die Depression bekämpfen. Und wer die nötige Zeit und das nötige Kleingeld hat, kann mit einem kurzen Sonnen-Urlaub seine Stimmung verbessern. Zwei Wochen Ägypten müssten in jedem Fall ausreichen, auch Berufstätigen die triste Stimmung auszutreiben.
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