ADAC Postbus Busreisen im Test
21. April 2014 von Riedel
Reisen ist für viele der pure Stress. Problematisch wird es, wenn man schon im Job unter Stress leidet. Ich habe einmal den ADAC Postbus auf der Strecke Köln-Frankfurt ausprobiert, um herauszufinden, wie stressig das Reisen mit dem Fernbus ist.
Wem Bahn fahren zu teuer und mit dem eigenen Auto fahren zu stressig ist, kann auf den Bus umsteigen. Seit einigen Monaten gibt es Fernbusse als neues Verkehrsmittel, um bequem längere Strecken zu reisen. Entsprechend gibt es einige Unternehmen, die um die neuen Fahrgäste buhlen. Dazu zählt auch der ADAC, der gemeinsam mit der Post den ADAC Postbus auf die Straße schickt. Ich habe den Postbus einem Test unterzogen, um herauszufinden, ob er für Geschäftsreisen eine Alternative zu Zug oder Auto sein kann.
Wie es in der Natur der Sache liegt, macht der Fernbus nur Sinn, wenn man von einer großen Stadt in eine andere muss. Auch der ADAC Fernbus fährt nur die großen Deutschen Städte wie Köln, Frankfurt, Stuttgart, Berlin oder München an. Insgesamt stehen 31 Städte auf dem Fahrplan, die teilweise sogar mehrfach am Tag angefahren werden. Positiv ist hier aber, dass die Haltestellen zentral liegen, beispielsweise an der Kölnarena, am Frankfurter Flughafen oder am Hauptbahnhof. Wer dagegen eine kleinere Stadt bereisen muss, ist hier auf Bahn, Bus oder Taxi angewiesen.
Die Buchung hat sich als sehr einfach herausgestellt. Tickets können entweder über das normale Buchungssystem oder auch bei der Hotline (zum Ortstarif) bestellt werden. Wer bereit ist, seine IBAN telefonisch durchzugeben, kann das telefonische System nutzen. Hier wird man gut beraten und kann mögliche Fragen direkt beantworten lassen. Beim online Buchungssystem ist dagegen etwas Vorsicht geboten, da die Fahrpreise immer mit einem „ab“ gekennzeichnet sind. Wenn ein Ticket ab 12,- Euro zu haben ist, bedeutet das dann nicht, dass man auch 12,- Euro bezahlen muss. Der genaue Preis hängt dann vom Zeitpunkt der Reise ab und von der Auslastung des Busses.
Für Unterhaltung ist gesorgt
Die Reise selber war vergleichbar mit einer Reise in einem normalen Reisebus. Entsprechend knapp ist der Platz. Wer mit einem Laptop arbeiten will, muss damit leben, ihn auf den Schoß zu stellen. Etwas unangenehm kann es werden, wenn sich der Nachbar länger nicht an den Diätplan gehalten hat. Dagegen kann man auf der Fahrt gut unterhalten werden. Wer eine entsprechende App herunterlädt, kann das kostenfreie WLAN sowie das Mediacenter nutzen. Hier gibt es auch kostenlose Musik oder sogar relativ aktuelle Kinofilme (z.B. Der Hobbit). Die Verbindung hängt entsprechend davon ab, durch welche Region man fährt. Außer im Taunus hat sich bei meiner Fahrt die Verbindung als recht stabil herausgestellt. Wer allerdings große Datenmengen verschieben muss, sollte das Zuhause oder bei einem Stopp machen, wobei zumindest auf der Strecke Köln-Frankfurt (HBF) keine Haltestelle auf der Strecke liegt.
Positiv sind in jedem Fall das Personal sowie die Qualität des Busses. Das freundliche Personal lädt das Gepäck ein und aus. Der Bus war sehr sauber. Auch die angebotene Verpflegung (Getränke, Snacks) boten keinen Grund zur Beschwerde und waren mit 1,- Euro für eine Tasse Automatenkaffe und 1,50 Euro für 0,5l Cola sehr human. Auch die Abfahrt war pünktlich, wobei sich dies natürlich wie beim Autofahren nach der aktuellen Verkehrslage richtet.
Fazit:
Zum konzentrierten Arbeiten ist der Bus keine Alternative zum Zug. Zwar kann man mit dem WLAN seine Mails checken, intensiver Internet-Recherche ist dagegen nicht immer möglich. Dafür besticht der Bus vor allem durch seinen Preis. So kostete die Fahrt von Köln nach Frankfurt und wieder zurück nur 37,- Euro, obwohl sie erst am Tag vor der Reise gebucht wurde. Mit etwas mehr Planung gibt es den Trip bereitzs für 24,- Euro. Von der Bequemlichkeit unterscheidet sich der Bus nicht von jedem anderen Reisebus. Wenn man gerne mit dem Bus reist, ist der ADAC Postbus eine gute Alternative zum Auto oder zum Zug. Will man auf der Fahrt arbeiten, ist der Zug in der Regel die bessere Alternative. Im Gegensatz zum PKW kann man aber zumindest ein paar Dinge erledigen. Zudem besitzen die Postbusse Steckdosen, mit denen man seine elektronischen Geräte mit Strom versorgen kann. So ist der Postbus in jedem Fall ein guter Kompromiss zwischen Preis, Bequemlichkeit, Schnelligkeit und der Möglichkeit zu arbeiten.