Aerosole – können Luftreiniger helfen?
11. November 2020 von Riedel
In Büros hilft häufiges Lüften, um die Aerosole und damit auch die Corona-Viren zu vertreiben. Aber gerade jetzt im Winter, wenn es draußen kalt ist, wehren sich viele Mitarbeiter gegen offene Fenster und Durchzug. Können hier Luftreiniger helfen?
Wo immer sich Menschen treffen, steigt das Ansteckungsrisiko mit Covid-19, aber auch mit anderen Erregern. Das gilt besonders, wenn man sich längere Zeit in geschlossenen Räumen aufhält und dabei wenig oder sogar gar nicht lüftet. Je weniger Luft getauscht wird, desto höher wird die Virendichte und desto größer wird die Ansteckungsgefahr. Gerad jetzt im Herbst und im anstehenden Winter, wenn es draußen kalt wird, möchten in einigen Büros die Mitarbeiter die Fenster lieber geschlossen halten, aus Angst sich durch die kältere Luft zu erkälten. Hier soll ein Luftreiniger Abhilfe schaffen.
Helfen Luftreiniger gegen Corona?
Grundsätzlich muss man sagen, dass es nicht reicht, einen Luftreiniger ins Büro zu stellen, um sicher vor allen Viren zu sein. Was aber nicht heißen soll, dass ein Luftreiniger nicht hilfreich sein kann. Aber er kann nicht im Alleingang das Büro vor Erregern befreien. Auch wenn es die Kälteempfindlichen unter den Kollegen nicht gerne hören werden, ist richtig Lüften immer noch die beste Methode, um die Raumluft gesund und frisch zu halten und die Virenkonzentration zu verringern.
Richtig lüften
Wichtig ist, dass man richtig lüftet. Richtig lüften muss sozusagen kurz weh tun. Also besser einmal für fünf Minuten alle Fenster öffnen, am besten, dass sogar ein leichter Durchzug entsteht, der die alte Luft aus dem Büro pustet, als nur einige Fenster kurz kippen. Auch langfristiges Kippen einiger Fenster nützt nicht viel, da hier nur in unmittelbarer Nähe zum Fenster die Luft getauscht wird. Wer nur kurz lüften möchte, kann den Effekt verbessern, wenn man die geöffneten Fenster schnell auf und zu macht, um so eine leichte Sogwirkung zu erzeugen. Dadurch wird die Luft schneller getauscht und man kann die Kälte schneller wieder aussperren. Lüften Sie am besten einmal pro Stunde kurz durch.
AHA und Arbeitsschutz
Der zweitwichtigste Punkt ist weiterhin die so genannte AHA-Regel, also Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. Während man die Maske am Schreibtisch nicht unbedingt über einen längeren Zeitraum tragen möchte, helfen Abstand zum Kollegen und entsprechende Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen dabei, Kontakt mit Keimen zu vermeiden. Sinnvoll scheint auch ein Blick in die aktualisierten Arbeitsschutzregeln zu sein.
Luftreiniger – Filter
Natürlich helfen auch Luftreiniger, da sie einige Erreger und Keime aus der Luft filtern können. Dabei muss man einige Dige beachten. Denn es reicht nicht, sich einen Luftreiniger zu kaufen und sich sicher zu fühlen. Zunächst einmal filtern nicht alle Geräte auch Viren aus der Luft. Hier musss man darauf achten, dass im Luftreiniger die so genannten HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) der Klasse H13 oder H14 verwendet werden. Diese können auch die feinen Tröpfchen herausfiltern, die mit Viren belastet sind. In vielen Geräten sind Filter der Klassen F7 bis F9 eingesetzt. Die helfen aber nicht gegen die mikroskopisch kleinen Erreger. Außerdem muss man darauf achten, dass die Filter je nach Bürogröße, Personenanzahl und Hersteller regelmäßig getauscht werden.
Bürogröße
Woran man häufig auch nicht denkt, ist dass die Bürogröße uund die Anzahl der Mitarbeiter im Büro eine enorme Auswirkung auf die Luftreiniger haben. Ein gerät in einem Großraumbüro ist nicht in der Lage, die Luft ausreichend zu reinigen. Hier benötigt man eine Strategie und einen Fachmann, der die Anzahl der Geräte und die entsprechende Platzierung berechnen kann. Wichtig ist außerdem, dass man die Ausrichtung der Geräte nicht übersieht. Die Geräte müssen möglichst viel Raumluft ansaugen. Beim Austritt der gereinigten Luft muss man darauf achten, dass es zu keinen Verwirbelungen kommt, bei denen sich alte und gereinigte Luft direkt vermischen.
Verschiedene Geräte
Es gibt Luftreiniger, die mit Ozon, Ionisierung oder UV-Licht arbeiten. Diese Geräte können hilfreich sein, fürs Büro sind sie eher weniger geeignet. So warnt das Umweltbundesamt vor Ozon-Geräten, da das Gas mit anderen chemischen Stoffen in der Luft reagieren könnte, sodass gesundheitsschädliche Stoffe entstehen könnten. Geräte, die die Luft ionisieren, helfen nicht wirksam gegen Viren. Zuden entsteht bei der Ionisierung wiederum Ozon. UV-C Geräte können Viren unschädlich machen. Allerdings ist laut Umweltbundesamt nicht bewiesen, dass handelsübliche Geräte dies auch können. Zudem muss man aufpassen, dass keine UV-C Strahlung freigesetzt wird.
Fazit
Luftreiniger können ein wertvoller Helfer im Kampf gegen Corona und andere Viren sein, wenn man Dinge wir Filter, Platzierung und Ausrichtung beachtet. Allerdings können sie nicht im Alleingang die Luft virenfrei halten. Als Trio mit regelmäßigem Lüften und den AHA-Regeln sind sie ein wichtiger Baustein für eine saubere Büroluft.