Arbeiten oder lieber das Bett hüten? Wie Sie sich im Krankheitsfall richtig entscheiden
13. April 2016 von Riedel
Wer morgens mit Kopfschmerzen oder laufender Nase aufwacht, ist häufig hin- und hergerissen: Bleibe ich Zuhause und kuriere ich mich aus oder gehe ich in die Arbeit? Was sagen meine Kollegen, wenn ich fehle? Wer übernimmt dann meine Aufgaben? Andererseits: Könnte ich vielleicht die Menschen um mich herum anstecken, wenn ich trotz Krankheit in die Arbeit gehe?
Gastbeitrag
Wann Sie in die Arbeit gehen können
Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir eine Erkältung vorbeugen können. Trotzdem erwischt es uns dennoch hin und wieder. Wie stark wir dann unter den Symptomen leiden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Denn das Krankheitsempfinden ist bei jedem anders. Während sich der eine trotz Halsschmerzen und Husten fit fühlt, geht es dem anderen schon bei einem Schnupfen richtig schlecht. Von daher gilt in erster Linie: Wenn Sie sich nicht geschwächt, unkonzentriert oder gar benommen fühlen, können Sie in der Regel Ihren Alltag normal bestreiten und eben auch zur Arbeit gehen.
Dennoch sollten Sie beachten, dass jede noch so kleine Erkrankung das Risiko einer Ansteckung mit sich bringt. Wenn Sie also trotz Erkältung Ihrer Arbeit nachgehen wollen, sollten Sie auf gewisse Hygienemaßnahmen achten, damit sich Ihre Kollegen nicht infizieren:
- Waschen Sie sich in regelmäßigen Abständen die Hände mit Seife und Desinfektionsmittel.
- Wenn Sie niesen müssen, dann bitte in die Armbeuge, nicht in die Hände.
- Verzichten Sie darauf, Geschäftspartnern oder Kunden die Hände zu schütteln.
Tipp: Wenn möglich, sollten Sie Ihre Tätigkeit ins Homeoffice verlegen. So vermeiden Sie es, Kollegen anzustecken.
Ob man zur Arbeit gehen kann oder nicht, ist außerdem abhängig von der Art der Tätigkeit. Wer nur wenig Kontakt zu Mitmenschen hat und vielleicht sogar in einem Einzelbüro sitzt, kann in der Regel auch mit laufender Nase und leichten Halsschmerzen arbeiten. Anders ist die Situation, wenn Sie viel mit Menschen zu tun haben und Körperkontakt unvermeidlich ist.
Wann Sie das Bett hüten sollten
Wer sich abgeschlagen und schwach fühlt, sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um sich für geraume Zeit krankschreiben zu lassen. Ärzte können anhand der Symptome und deren Ausprägung einschätzen, wie lange die Genesung andauern wird. Gleiches gilt, wenn die Schmerzen ein effizientes Arbeiten unmöglich machen. Ein weiterer Hinweis, der dafür spricht, besser das Bett zu hüten, ist Fieber. Ab circa 38 Grad Celsius Körpertemperatur könnte eine Grippe hinter den Beschwerden stecken.
Diese Symptome deuten außerdem auf eine „echte Grippe“ – die Influenza – hin:
- Sehr ausgeprägtes allgemeines Krankheitsgefühl,
- frösteln,
- Kopf- und Gliederschmerzen,
- trockener Husten und
- starke Halsschmerzen.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Leiden, die keinesfalls ignoriert werden sollten. Sie fordern eine ärztliche Behandlung sowie Bettruhe. Eine stark verstopfte Nase mit Gesichtsschmerzen etwa könnte Hinweis für eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) sein. Husten mit Auswurf und Brustschmerzen hingegen ist möglicherweise Indiz für eine Bronchitis. Eine Mandelentzündung macht sich wiederum durch starke Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden bemerkbar.
Maßnahmen die Sie treffen können, um gesund zu bleiben
Insbesondere während der Erkältungszeit sind Arbeitsplätze regelrechte Brutstätten für Krankheitserreger. Ist ein Mitarbeiter krank, werden es schnell auch die Kollegen. Um eine Ansteckung zu vermeiden, können Sie selbst einiges tun.
Tipps zur Vorbeugung einer Erkältung:
- Richtig ernähren: Nehmen Sie viel Obst und Gemüse zu sich. Vitamin C und Zink können helfen, das Immunsystem zu stärken. Starten Sie etwa mit einem vitaminreichen Obstsalat in den Tag und nehmen Sie mittags eine Linsensuppe oder eine Käsebrot zu sich – beides sind hervorragende Zink-Lieferanten.
- Auf Abstand gehen: Versuchen Sie, schniefenden Kollegen nicht zu nahe zu kommen.
- Für Frischluft sorgen: Trockene Heizungsluft greift die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum an und macht sie dadurch anfälliger für Krankheitserreger. Mit der Frischluft gelangt auch eine gewisse Feuchtigkeit in den Raum.
- Warm anziehen: Allein von Kälte bekommt man keine Erkältung. Allerdings schwächen die niedrigen Temperaturen in den kalten Monaten das Immunsystem. So macht es durchaus Sinn, sich schön warm einzupacken.
Zudem sollten Sie darauf achten, sich in Ihrer Freizeit ausreichend zu bewegen. Ein wenig Sport abends nach der Arbeit und ausgedehnte Spaziergänge am Wochenende halten fit und stärken das Immunsysten.
Foto: dido-ob auf pixelio.de