Arme Chefs: Auch online einsam
16. Januar 2012 von Riedel
An der Spitze ist es bekanntlich einsam. Das scheint auch für soziale Netzwerke zu gelten. Denn wie eine aktuelle Forsa-Umfrage ergeben hat, scheuen viele Arbeitnehmer davor zurück, mit ihrem Chef auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken befreundet zu sein.
Viele nutzen Facebook, um ihre Internet-Freunde über den aktuellen Gemütszustand auf dem Laufenden zu halten. Dazu gehört auch, sich über die Arbeit und den Chef zu beklagen, wenn im Job nicht alles zum Besten steht. Dumm nur, wenn der Chef ebenfalls in der Freundesliste steht und hautnah mitbekommt, wie man über seine Arbeit denkt. So musste sich eine Facebook-Nutzerin nicht über ihre Entlassung wundern, nachdem sie bei Facebook ihren Chef massiv beleidigt hatte, wie auch die Kölner Zeitung „Express“ berichtet hat
Bei solchen Fällen muss sich der Chef nicht wundern, wenn seine Freundschaftsanfragen unbeantwortet bleiben oder sogar abgelehnt werden. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Forsa bei einer Umfrage unter 1.002 Internetnutzern würden 56 Prozent der Befragten eine Freundschaftsanfrage des Boss ablehnen. 38 Prozent würden die Anfrage „wahrscheinlich“ oder „mit Sicherheit“ annehmen. Und nur 2 Prozent aller Teilnehmer schicken von sich aus dem Chef eine Freundschaftsanfrage.
Frauen sind hier rigoroser als Männer. Während nur rund 50 Prozent der männlichen Teilnehmer die Anfrage ablehnen würden, gaben 63 Prozent der Teilnehmerinnen an, das Freundesgesuch des Chefs nicht zu akzeptieren.
Ob diese Einstellung das Betriebsklima verbessert bleibt fraglich. Aber es ist nun mal einsam an der Spitze.