Berufstätig und das Kind wird krank – was tun?
12. Dezember 2012 von Riedel
Krank wird man nie zur richtigen Zeit. Schon eine kleine Erkältung setzt uns manchmal für einige Tage außer Gefecht und die Arbeit bleibt liegen. Ebenso leiden wir mit, wenn unser Nachwuchs von Beschwerden geplagt wird. Doch was sollte man tun, wenn die Kinder krank werden, aber trotzdem die Arbeit ruft?
Freistellen lassen, wenn das Kind krank wird
Viele Eltern, insbesondere Mütter, haben oft ein schlechtes Gewissen, wenn sie aufgrund der Krankheit ihres Kindes freinehmen müssen. Doch dies ist hier völlig fehl am Platz. Eltern sollten sich nicht scheuen, denn gesetzlich Versicherte haben sogar Anspruch darauf, zur Pflege ihres Kindes freizunehmen. 10 Tage im Jahr dürfen sich Eltern pro Kind freistellen lassen, Alleinerziehende 20 Tage. Bei mehreren Kindern erhöht sich die Zahl der Tage auf 25, beziehungsweise 50. Diese Tage gelten für Kinder unter 12 Jahren, die tatsächlich Pflege benötigen, da kein anderer im Haushalt die Betreuung übernehmen kann. Auch wenn dann für einige Tage die Arbeit liegen bleibt, wird der Chef das sicher verstehen. Immerhin geht es um die Gesundheit Ihres Kindes.
Eine Notfall-Tagesmutter als Plan B
Sollte eine Betreuung des kranken Kindes nicht aus eigener Hand bewerkstelligt werden, ist es hilfreich, einen Plan B in der Tasche zu haben. Die Telefonnummer einer Notfall-Tagesmutter im Handy einzuspeichern, hat schon oft viele Umstände erheblich erleichtert. Verschiedene Projekte mit Tagesmüttern, die auf privaten Fördergeldern aufgebaut wurden, gewährleisten Eltern, dass im Notfall innerhalb von zwei Stunden eine Betreuung vor Ort ist. Diese Pflegekräfte können ganz unterschiedlichen Alters sein, sind aber alle in sozialen oder pflegerischen Branchen angesiedelt. Wer eine Notfall-Tagesmutter in Anspruch nehmen möchte, muss sich vorher über den Kinderschutzbund informieren, inwieweit dies in der jeweiligen Region verfügbar ist. Dann sollte ein Treffen mit ein bis drei Tagesmüttern organisiert werden, sodass im Ernstfall Kind, Eltern und Betreuer wissen, wer vor ihnen steht. Dies ist vor allem für das Kind wichtig, damit es Vertrauen zur situativen Notfallbetreuung aufbauen kann.
Regelmäßig impfen, um das Kind zu schützen
Ein Kind kann immer krank werden, egal, wie viel prophylaktische Maßnahmen man im Vorweg ergreift. Dennoch ist es sinnvoll, sein Kind gegen die geläufigsten Krankheiten wie Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis und Masern impfen zu lassen. Auch wenn man durch Impfungen nicht immun gegenüber den Krankheiten wird, reduziert sich dadurch stark das Ansteckungsrisiko. Im Impfkalender des Robert-Koch-Institutes sind die empfohlenen Impfungen für das jeweilige Alter des Kindes aufgeführt. Da es in Deutschland keine Impfpflicht gibt, sollten weitere Impfungen (Grippe, Windpocken usw.) vorerst mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.
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