Das große Karnevals ABC
19. Februar 2009 von Riedel
Zugegeben, nicht jeder Mensch feiert Karneval. Aber hier in Köln kann man sich den Narren und Jecken nur schwer entziehen. Auch ich werde mich dem närrischen Treiben anschließen, sodass der nächste Artikel erst am Aschermittwoch erscheinen wird. Für mich als gebürtigen Schwaben war es fast ein Kulturschock, im Kölner Karneval zu landen. Wer ebenfalls einmal in den Kölner Karneval eintauchen will, findet hier ein kleines ABC, damit die Orientierung in der närrischen Zeit zwischen „Wieverfastelovend“ und „Veilchendienstag“ nicht verloren geht.
A – Alaaf/Aschermittwoch
Der traditionelle Kölner Ruf zu Karneval findet nahezu überall Verwendung während der fünften Jahreszeit. Egal ob Jubel, Begrüßung oder einfach Ausdruck einer puren Lebensfreude. Seinen Ursprung findet der Ruf im 16. Jahrhundert und geht auf Fürst Metternich zurück, der in einer Bittschrift die ursprüngliche Formel „Cöllen al aff“ (übersetzt: Köln über alles) verfasste. Im Karneval konnte Alaaf erstmals im das Jahr 1733 als Lob- und Trinkspruch nachgewiesen werden: „Köllen Alaaf“ wird übersetzt mit „Köln allein“ – die alte Stadt vorne an! Da einmaliges Rufen nicht reicht, wird Köln gleich dreimal „hoch gerufen!“ Bis vor etwa 20 Jahren hieß es immer: „Köllen alaaf!“. Das „n“ wurde danach einfach weggelassen!
Der traurigste Tag des Jahres ist für den Kölner der Aschermittwoch. An diesem Tag endet die fünfte Jahreszeit. Wer nicht arbeiten muss, kann in den ur-Kölner Kneipen bei einem Fisch-Frühstück sich noch einmal wehmütig an die vergangenen Tage erinnern. Denn für den echten Rheinländer beginnt am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. Der Aschermittwoch soll auf Papst Gregor den Großen im 6. Jahrhundert zurückgehen, der seinen allzu feierwütigen Schäfchen ein klares Ende für das närrische Treiben setzen wollte.
B – Bauer/Bütt/Bütze
Ein Teil des Kölner Dreigestirns ist der Bauer. Er taucht auch als Schildhalter des Reiches im Kölner Wappens in Kupferstichen auf. Der Bauer mit Dreschflügel und Schwert steht für die Wehrhaftigkeit des kleinen Mannes gegen die Obrigkeit. Erstmals taucht der Bauer 1825 im Kölner Rosenmontagszug auf.
Im Kölner Karneval steigt man in die Bütt. Allerdings nicht, um sich zu waschen, denn „Bütt“ stammt ursprünglich von „Waschzuber“ ab. In der Bütt wird nur allenfalls schmutzige Wäsche gewaschen. Wer als Büttenredner eine Karnevalsgesellschaft unterhalten will, braucht kein Blatt vor den Mund zu nehmen und darf über alles und jeden herziehen. Sei es Politik, Kirche oder Prominente. Wie die jüngste Vergangenheit zeigt, achten die Kölner dabei trotz aller Narrenfreiheit auch auf das Niveau ihrer Büttenredner. Wer diesem nicht genügt, der wird sehr schnell selber durch den Dreck gezogen.
Bützen ist der Lieblingssport im Kölner Karneval. Mit Bützen ist das Verteilen von kleinen Küssen – je nach Situation und Kusspartner/in – auf Wange (nicht Backe!) oder Mund gemeint. Das Bützen ist eigentlich kein Kuss als Liebesbezeugung, sondern eher Begrüßung oder Dankeschön für eine empfangene Gunst. Ein Bützchen kann allerdings auch der Auftakt für eine intensivere Bekanntschaft sein
C – Clown
Nach wie vor ist der Clown eines der beliebtesten Kostüme im Karneval. Kein anderes symbolisiert so die Freude und der Spaß, mit dem sich die Narren ins Vergnügen stürzen. Insbesondere der „Lappenclown“ nimmt in Köln eine besondere Position ein. Hunderte oder gar tausende kleiner Stofffetzen werden in mühsamer Kleinarbeit zu neben- und übereinander zu einem einzigen Kostüm zusammengenäht und sorgen so nicht nur für eine farbenfrohe sondern auch eine wärmende Verkleidung.
D – Dreigestirn
Das Kölner Dreigestirn, auch Trifolium genannt. Die Jungfrau als „beschützende Mutter Colonia“ wird immer von einem Mann dargestellt. Der Bauer, Symbol der „Wehrhaftigkeit der alten Reichsstadt Köln“, schwingt wie eh und je seinen Dreschflegel und der Prinz ist nicht nur der strahlende Held Karneval, sondern auch Synonym für kölsche Fastelovend, für Bützcher un Kamelle.
E – Engel/Elf
Die großen Wagen auf den Karnevalsumzügen werden meist von den großen Pappmache-Figuren auf der Spitze der Fahrzeuge dominiert. Die großen Köpfe, die oft Politiker oder lokale Prominente darstellen, werden als Engel oder Wagenengel bezeichnet. Die Karnevalsgesellschaften arbeiten unzählige Stunden in Mühsam Kleinarbeit in der Entstehung. Deshalb wird oft schon im Juli mit der Figur angefangen.
Die fünfte Jahreszeit beginnt am 11.11. um 11:11 Uhr. Ein Grund für diese „närrische“ Zahl liegt in der Zahl elf selber. Als Abkürzung steht sie für Egalite, Liberte, Fraternite – Einheit, Freiheit-Brüderlichkeit – die Schlagworte der französischen Revolution. Es gibt noch viele andere Erklärungen, warum gerade die elf so eine dominierende Rolle im Karneval spielt. Wie zum Beispiel auch der Elferrat, dem der Sitzungspräsident vorsteht. Eine weitere Theorie reicht bis ins Mittelalter zurück. Da die elf die erste Zahl ist, die die Zahl zehn, die für die Zehn Gebote und somit das Gute steht, übersteigt, wurde sie das Symbol für Maßlosigkeit und Normüberschreitung, was im Karneval ja bei dem einen oder anderen durchaus passieren kann.
F – Funken
Im Kölner Karneval begegnen einem Funken in allen Farben. Rote, blaue, weiße und seit einigen Jahren sogar eine Version in rosa. Ursprünglich gehen die Funken auf die Kölner Stadtsoldaten, die wegen ihrer Uniform auch „Funken“ genannt wurden. Nach dem Einmarsch der Franzosen (1794) zerstreuten sich die Soldaten in alle Winde, um 1823 pünktlich zur Wiedergeburt des Kölner Karnevals – als sich die Menschen an die „goldene Zeiten Kölns“ erinnerten – als Karnevalsgesellschaft aufzutauchen und im Rosenmontagszug mit zu marschieren.
G – Geisterzug
Die Alternative zu den durchorganisierten und von offiziellen Trägern präsentierten Karnevalsumzügen heißt Geisterzug. Seit 1992 treffen sich alle Jecken in der Nacht von Samstag auf Sonntag, um gemeinsam durch Köln zu ziehen. Ohne Kamelle, Strüßje oder feste Marschordnung. Jeder der Lust hat, kann sich dem Zug anschließen und am gemeinsamen Abschlussfest teilnehmen. Marschroute und weitere Informationen gibt es unter www.geisterzug.de
H – Helau
Traditioneller Karnervalsgruß in Düsseldorf. Da die Feindschaft zwischen den beiden Rheinmetropolen Köln und D-Dorf allerdings auch im Karneval eine große Rolle spielt, sollte dieser Gruß – nicht einmal im Scherz – unbedingt vermieden werden. Gerüchteweise soll Helau von dem englischen „Hello“ abstammen.
I – Imi
Kurz und scherzhaft für Immigrant, also jemand der nicht in Köln geboren ist. An Karneval strömen ungefähr eine Million Menschen in die Domstadt. Sie werden zwar freundlich und nett zum Feiern eingeladen, ein paar Brocken der Kölschen Sprache sollte jeder Imi aber schnell beherschen, um seine Verbundenheit und positive Einstellung zu Köln zeigen zu können.
J – Jungfrau/Jeck
Karneval ist keine Männerdomäne. Das wird nicht zuletzt an Weiberfastnacht deutlich. Auch im Dreigestirn, der Führungstroika der Session, steht die Jungfrau als Symbol für die „Frau im Haus“. Die Kölner identifizieren die Jungfrau, die zumeist in römischen Gewändern auftritt, mit Agrippina, der in Köln geborenen römischen Kaiserin. Ihren ersten Auftritt hatte die Jungfrau, die allerdings immer von einem Mann verkörpert wird, 1823 im ersten Rosenmontagszug.
Als Jeck bezeichnet man im Karneval Menschen, die kostümiert und begeistert am Karneval beteiligt sind. Nicht selten feiern die Jecken bis zur totalen körperlichen und finanziellen Erschöpfung. Außerhalb vom Karneval kann „Jeck“ aber auch für eine Person oder die rheinische Lebensart, den „way of life“ stehen. Daher kommt auch der Ausspruch „jeder Jeck ist anders“, der nur bedingt mit Karneval zu tun hat.
K – Kamelle/Knieskopp
Als Kamelle bezeichnet der Kölsche Karnevalist die süßen Wurfgeschosse aller Art, die von den Wagen der Gesellschaften bei den Karnevalsumzügen auf die Zuschauer geworfen werden. Mehrere Tonnen zumeist Schokolade oder Bonbons in allen Größen mit dem Wappen der Gesellschaft werden unter die gierigen Massen geworfen. Dazu haben sich einige findige Schokoladenliebhaber mit umgedrehten Regenschirmen oder weit aufgespannten Plastiktüten oder eigenen Auffangsystemen schon professionell auf den süßen Regen vorbereitet. Nach einigen Unfällen ist es den Werfern allerdings verboten, die Schokolade nach unten zu werfen, da die Ecken der Schachteln einige Augenverletzungen verursacht haben.
Das Werfen von Kamelle ist der Höhepunkt für alle Kinder im Karneval. Karnevalisten, die aber allzu geizig mit den Leckereien umgehen, müssen sich mit der lautstarken Beschuldigung, sie seien Kniesköpp, also Geizkragen, auseinandersetzen.
L – lecker Kölsch
Karnevalsmuffel erheben schnell den Vorwurf, die tollen Tage wären ohne Alkohol gar nicht zu ertragen. Und in den Kneipen bestätigt sich auch schnell diese Annahme. Denn der Karnevalist ernährt sich zwischen Wieverfastelovend und Aschermittwoch zumeist von dem obergärigen Getränk, das von Nichtkölnern oft als herbes, aus Stangen getrunkenes Gesöff, dem man erst nach einiger Zeit Geschmack abgewinnen kann, bezeichnet wird. Aber dann….!! Gebracht wird das lecker Kölsch traditionell vom Köbes, der hin und wieder noch in kölschen Brauhäusern anzutreffen ist. Der Kölsch-Kellner ist eine „Versorgungseinrichtung“ ganz besonderer Art. Gastfreundlichkeit nimmt er sehr wörtlich – der Gast hat ihn immer zu hofieren und ihm gegenüber aufmerksam und freundlich zu sein. Dafür bekommt er dann auch das „Kölsch“ als Nachschub. Wird ein anderes Getränk bestellt, erntet der Gast mitunter nicht nur ablehnendes Kopfschütteln, sondern er hat nach einiger Zeit das komische Gefühl, gar nicht anwesend zu sein. Der Köbes übersieht ihn einfach!
M – Mariechen/Mutzen
Die schönste Form des Karnevals heißt Mariechen oder Funkenmariechen. Es ist der Begriff für die Tänzerinnen der zahlreichen Tanzkorps, die auf den Sitzungen ihre Künste vorführen.
Das Funkenmariechen in seiner schmucken Uniform schwingt ohne Unterlass in bester Can-Can-Manier das schöne Tanzbein und lächelt und lächelt und lächelt. Im Sport nennt man so etwas wohl Cheerleader. Nur bekommt man auf der Straße nur selten etwas davon zu Gesicht.
Mutzen sind eine traditionelle Kölner Süßspeise. Im süddeutschen Raum sind sie auch als „Faschingskrapfen“ bekannt. Mutzen sind ein frittiertes Gebäck, das man zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Körperfunktionen zu sich nimmt.
N – Nubbel
Die wohl erbärmlichste und bedauernswerteste Gestalt im Kölner Karneval heißt Nubbel oder Zacheies. Denn wer auch immer sich in der Session etwas zu Schulden kommen lassen hat, kann diese getrost auf den Nubbel schieben. Denn er ist schuld an allem. Hat man zuviel getrunken, ist der Nubbel schuld. Ist der Geldbeutel leer, war es der Nubbel. Auch am Seitensprung ist nur einer zur Rechenschaft zu ziehen – der Nubbel. Als Strafe für all die Sünden, an denen der Nubbel schuld ist, wird er Dienstag Nacht unter lautstarken Anschuldigungen und großem Wehklagen öffentlich aus den diversen Kneipen getragen und an einem öffentlichen Platz verbrannt. Mit dem Tod des Nubbel findet auch die Session ihr endgültiges Ende, denn nun gibt es ja keinen Sündenbock für die feierwütigen Zecher mehr.
O – Orden
Sie gehören zum Karneval wie Büttenreden und Kamelle – die Karnevalsorden. Jede Gesellschaft und sogar das Dreigestirn verteilt sie großzügig an verdiente Karnevalisten. So kann es in einschlägigen Kellerbars leicht passieren, dass man vor lauter Orden die Wand nicht mehr zu sehen bekommt. Dennoch wird kein echter Freund des Karnevals einen Orden ausschlagen und die Verleihung eines selbigen immer als Auszeichnung empfinden.
P – Prinz
„Einmal Prinz zu sein…“ ist eines der meistgesungenen Karnevalslieder. Und der Text kommt nicht von ungefähr. Manch ein Prinz steckt sein letztes Vermögen in die Ehre, die Kölner Karnevalsgesellschaft an der Spitze des Dreigestirns in einem Jahr anzuführen. Über 50.000 Euro muss der stolze Prinz in Uniform, Wagen, Kamelle, Orden, usw. investieren, um die Ehre auch nach außen hin präsentieren zu können. Zudem hat er in der Zeit zwischen 11.11. und Aschermittwoch wohl kaum einen Abend ohne Sitzung oder Umzug.
Eingeführt wurde der Prinz 1823 in die Kölner Narrenszenerie als „Held Karneval“. Sein Gewand wurde dem des Kaisers nachempfunden, der in der freien Reichsstadt Köln überaus beliebt war. Nach den Vorstellungen der „Erfinder“ des Prinzen sollte er „die Erbärmlichkeit des gewöhnlichen Treibens auf Grund seines edlen Charakters“ in die gewünschten Bahnen lenken und alle Missstände besiegen. Aus dem Helden, der zumeist als Sieger einer Schlacht im Kriegsgetümmel verstanden wurde, wurde dann sehr schnell der Prinz, da Karneval nicht mit dem Leiden der Bevölkerung im Krieg, sondern mit Freude und Feiern in Verbindung gesetzt werden sollte. In Köln wurde der erste „Prinz Karneval“ 1872 proklamiert.
Q – Quetschenbüggel
Der Quetschenbüggel oder besser bekannt als Ziehharmonika gehört als „Klavier des kleinen Mannes“ zu den ursprünglich beliebtesten Instrumenten im Kölner Straßenkarneval. Auch heute gehört er zu der Standartbesetzung jeder Kölschen Mundart-Band. Wo ein Quetschenbüggel auftauchte, entstand sofort eine Menschentraube, die dem Musikanten folgte. Die „Fastelovends-Pruzession“ endete dann zumeist in einer urigen Kneipe in der es vorkommen konnte, dass der Quetschenbüggelö klemmt. Und nur eine Runde konnte dieses Problem lösen. Heute ist der Quetschenbüggel meist von den Sambagruppen als Straßenmusik abgelöst worden, die das Straßenbild auf dem Kölner Karneval bestimmen.
R – Rosenmontag
Der Rosenmontag ist für jeden Kölner der höchste Feiertag. Weit vor Weihnachten, Geburtstag oder Wiedervereinigung. Doch bis heute streiten sich die Karnevalsexperten, woher der Tag seinen Namen bekommen hat. Einige Sprachforscher nehmen an, dass der Rosenmontag nichts mit Blumen zu tun hat. Vielmehr kommt der Name von „rasen“, weil das Volk an diesem Tag vor Freude rast und vor der Fastenzeit noch einmal das zügellose Leben genießen will. Andere Pappnas-Gelehrte glauben, dass der Name dem 4. Fastensonntag, der seit Papst Leo IX (1049 bis 1054) auch „Rosensonntag“ heißt, seine Bezeichnung verdankt. Das Kirchenoberhaupt trat an diesem Tag mit einer goldenen Rose vor die Gläubigen, um die Gemeinde auf die Passion Christi zu verweisen. Bei der Wiedergeburt der Karnevals, 1823, organisierte das Festkomitee die Feiern inklusive eines großen Umzugs neu. Die ersten Karnevalisten tagten am Rosensonntag. Darum erhielt der Tag des großen Umzugs den Namen Rosenmontag.
S – Strüßjer
Zwei Dinge werden an den Umzügen tonnenweise in die begeisterte Menge geworfen. Die süßen Kamelle und die schönen „Strüßjer“. Strüßjer sind kleine Blumensträuße, die von den Karnevalisten auch gerne für ein kleines Bützchen als Gegenleistung verschenk werden.
T –Trommel
Besonders an Weiberfastnacht ist das Kölner Straßenbild von Sambagruppen bestimmt. Sie trommeln und tanzen mit den Passanten um die Wette. So bilden sich schnell große Jecken-Ansammlungen um die Combos. Dominiert wird das Ganze von der Dicken Trumm, der großen Basstrommel, die den Rhythmus vorgibt.
U – Uniform
Jede Kölner Karnevalsgesellschaft hat sein eigenes Kostüm, seine eigene Uniform. Egal ob Sambagruppe, Tanzkorps oder Funken. Die Kosten für die Uniform muss jeder Jeck allerdings selber bestreiten und können je nach betriebenen Aufwand mehrere tausend Euro betragen.
V – Veedel
Kölsches Wort für die einzelnen Stadtteile. Jedes „Veedel“ hat dabei allerding seine eigenen Umzüge, Traditionen und Fach ausdrücke, egal ob Ehrenfeld („Ihrefeld“), Nippes oder Kalk. Der Ur-Kölner ist dabei stolz auf sein Viertel, die erst im lauf der Jahrhunderte zur Stadt Köln zusammengewachsen sind.
W – Weiberfastnacht/Wieverfastelovend
Eigentlich beginnt der Kölner Karneval am 11.11. mit seiner unüberschaubaren Anzahl an Sitzungen, Büttenreden und Veranstaltungen. Für die weniger Karnevalsbegeisterten beginnen die tollen Tage am Donnerstag vor Aschermittwoch, dem „dreckigen Donnerstag“ oder Weiberfastnacht (Kölsch „Wieverfastelovend“). Den Frauen ist an diesem Tag alles erlaubt. Sie stürmen die Büros, schneiden Schlipse ab und können sich von einem unbekannten Mann auch gerne ein Kölsch ausgeben lassen.
X – X für ein U vormachen
Im Kölner Karneval ist vieles möglich. Wenn ein Präsident zur vorgerückten Stunde einen Besucher im „Handstreich“ befördert, den er vier Stunden zuvor schon einmal befördert hat, dann macht er ihm kein „X für ein U“ vor, sondern er trägt dem Umstand Rechnung, dass entweder der Alkohol sein Gedächtnis vernebelt oder der Spendenscheck seine Sinne für „gute Taten“ (natürlich nur zum Wohle der Gesellschaft) geschärft hat.
Y – Y-Kutsche
Die so genannten „billigen Plätze“ im Rosenmontagszug sind auf dem Zweispänner, der Y-Kutsche. Wer auf das von zwei Pferden gezogene Fuhrwerk verfrachtet worden ist, hat aus sicht der jeweiligen Karnevalsgesellschaft wohl zu wenig für den Wagen und die Kamelle gespendet. War der Freund der Gesellschaft aber großzügig, sitzt er in einem vierspännigen Wagen.
Z – Zoch
Traditionelle Karnevalsumzüge, die in ganz Köln zu bewundern sind. Der größte von allen ist traditionell der Rosenmontagszug, der jedes Jahr rund eine Million Gäste nach Köln zieht. Für jeden kölschen Jecken ist es das größte, einmal an ihm teilnehmen zu können. Doch neben dem Rosenmontagszug gibt eine Vielzahl weiterer Züge. Am Samstag den Geisterzug, während der tollen Tage zwischen Donnerstag und Dienstag ziehen die Schull- und Veedelszüge durch die Kölner Stadtteile. Der Zug oder echt Kölsch „Zoch“ wird von allen begrüßt mit den Worten „dr Zoch kütt“.
Foto: cossac auf pixelio.de