Die innere Uhr – Tipps zur Zeitumstellung
20. Oktober 2014 von Riedel
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr wieder von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Viele Menschen haben Probleme mit der Zeitumstellung und fühlen sich noch tagelang schlapp und sind unkonzentriert. Doch woran liegt das und was kann man dagegen tun?
Die Frage, ob man die Uhr am letzten Oktoberwochenende nun vor- oder zurückstellt, wird uns von den modernen Uhren meistens abgenommen (bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit wird sie eine Stunde zurück gestellt, man kann also eine Stunde länger schlafen). Leider funktioniert die Umstellung in unserem Körper nicht so einfach. Denn die innere Uhr ist ein komplexes System, das man nicht so einfach um eine Stunde verschieben kann.
Jetlag ohne Flug
Jeder Mensch hat einen Biorhythmus. Zu diesem gehört der Schlaf-Wach-Rhythmus ebenso wie der Hormonhaushalt. Dieser lässt sich nicht so einfach umstellen. Im Normalfall dauert es ein paar Tage, bei sehr sensiblen Menschen kann das auch schon mal ein paar Wochen dauern, bis sich der Organismus an die neue Zeit angepasst hat. Die Probleme ähneln dabei denen eines Mini-Jetlags, das man von Fernflügen kennt. Laut einer Umfrage der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) haben 46 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer zumindest leichte Probleme durch die Umstellung. Neun bzw. vier Prozent der Befragten leiden regelrecht darunter.
Unfälle und Herzinfarkte
Gehört man zu den Betroffenen, kann das gravierende Auswirkungen haben. Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit, Stimmungsschwankungen und Unausgeglichenheit sind typische Folgen, wenn der Biorhythmus aus dem Takt gerät. Das kann weitreichende Folgen haben. So erhöht sich laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) die Zahl der Verkehrsunfälle in den Tagen nach der Zeitumstellung um acht Prozent und auch die Einweisungen ins Krankenhaus mit Verdacht auf Herzinfarkt nehmen zu.
Sonniges Problem
Indirekt spielt auch die Sonne eine Rolle, warum sich viele Menschen nach der Uhrumstellung unwohl fühlen. Denn da es früher dunkel wird, bekommen viele nach Feierabend kein Sonnenlicht mehr ab. Unser Organismus braucht aber die Sonnenstrahlen, um viele wichtige Prozesse wie etwa die Produktion von Vitamin D in der Haut anzukurbeln. Bekommen wir zu wenig Sonnenlicht fühlen wir uns ebenfalls müde und leiden häufig unter Stimmungsschwankungen.
Was hilft?
Wirklich viel machen kann man leider nicht. Schließlich kann man ja die innere Uhr nicht ebenfalls um eine Stunde verstellen. Und in der Sommerzeit weiterleben als gäbe es keine Zeitumstellung ist auch nicht möglich. Insofern kann man höchstens noch versuchen, den Körper langsam auf die neue Zeit einzustellen und beispielsweise jeden Tag zehn Minuten später ins Bett gehen, damit der Körper die Stunde nicht auf einmal verarbeiten muss. Was helfen kann, ist auch schon sozusagen in der Zukunft zu leben und sich zu überlegen, wie viel Uhr es nach der Zeitumstellung sein wird und eben schon ein Stück weit nach der Winterzeit zu leben. Auch dann ist die Umstellung für den Organismus nicht zu groß. Ansonsten hilft natürlich immer eine gesunde, ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft ausreichend Schlaf. Denn ein gesunder Körper verkraftet auch die Zeitumstellung besser.