Dumm bei Grippe
2. März 2018 von Riedel
Es gibt gute Gründe, bei einer Grippe nicht zur Arbeit zu gehen. So kann man niemanden anstecken und man wird schneller wieder gesund. Außerdem leidet die Konzentration und dadurch die Qualität der Arbeit. Tatsächlich haben Forscher herausgefunden, dass bei einer Grippe das Gehirn geschwächt ist.
Man fühlt sich matschig und das Hirn ist irgendwie eher breiig als konzentriert. Eine Grippe oder auch Influenza ist nicht nur eine große Belastung für den Körper, auch der Kopf leidet unter der Krankheit. Genauer gesagt ist das Gehirn während der Grippe stark beeinträchtigt. Teilweise kann sich die Infektion noch Monate nach der Erkrankung nachweisen lassen. Das berichten Forscher der TU Braunschweig. Zumindest trifft das auf die Gehirne von Mäusen zu, die allerdings durchaus mit der Wirkungsweise des menschlichen Gehirns vergleichbar sind.
Die Grippe und der Kopf
„Es ist bekannt, dass das Gehirn auf Infekte reagiert, aber bisher hat noch niemand untersucht, was danach passiert“, erklärt Studienleiter Professor Martin Korte in einer entsprechenden Mitteilung. So können vor allem ältere Patienten nach einer Grippe noch länger desorientiert sein. Zudem stehen Virusinfektionen wie eben eine Influenza im Verdacht, verschiedene neurologische Erkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit und Depressionen auslösen oder fördern zu können.
Mäusehirne
Um Antworten zu finden, testeten die TU-Forscher mit Mäusen, bei denen das Gehirn nach einer Infektion untersucht wurde. Tatsächlich zeigte das Gehirn der Nager 30 Tage nach der Infektion noch Einschränkungen bei Lern- und Gedächtnisaufgaben. Außerdem fanden die Forscher strukturelle Veränderungen wie beispielsweise eine geringere Zahl an Synapsen, also Verbindungen zwischen den Gehirnzellen. Erst nach 120 Tagen konnten die Forscher keine Nachwirkungen mehr feststellen. Rechnet man die 120 Tage aber auf ein Menschenalter hoch, würde man auf mehrere Jahre Erholungszeit kommen.
Folgen
Laut der Wissenschaftler spricht das Ergebnis ganz eindeutig für einen besseren Schutz vor Grippe, wie eben rechtzeitige Impfungen. Wobei die Forscher erst noch testen wollen, ob durch eine Impfung die Folgen der Grippe im Gehirn verhindern kann, muss erst geprüft werden. In jedem Fall konnte das Forscher-Team nachweisen, dass das Gehirn bei einer Grippe weniger leisten kann. Und das alleine ist ein guter Grund, sich zu erholen und nicht zur Arbeit zu gehen.
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