Fünf Jahre steigende Krankenstände
23. Dezember 2011 von Riedel
Ob es an der mehr oder weniger überstandenen Wirtschaftskrise oder an zunehmenden Stress am Arbeitsplatz liegt, sein einmal dahingestellt. Fakt ist, dass die Zahl der Krankschreibungen wieder einmal zugenommen hat. Und das zum fünften Mal in Folge.
2010 betrug der Krankenstand bereits 4,1 Prozent. Jeder pflichtversicherte Arbeitnehmer fehlte also an 14,8 Tagen an seinem Arbeitsplatz. Diese Marke wird 2011 wohl übertroffen. Denn zwischen Januar bis September betrug der Krankenstand bereits 4,2 Prozent. Dies zeigt der Gesundheitsreport der Betriebskrankenkassen (BKK) „Zukunft der Arbeit“, der die 12,1 Millionen BKK-Versicherten umfasst.
Ganz oder gar nicht
Neben den zunehmenden Krankentagen gibt es auch positive Nachrichten. So fehlten 42 Prozent der Versicherten keinen Tag krankheitsbedingt. Zwei Drittel der Versicherten fehlten nur sehr selten. Daraus folgt, dass 20 Prozent der erwerbstätigen Pflichtmitglieder 80 Prozent der Fehlzeiten verursachen.
Am häufigsten meldeten sich Straßenreiniger und Abfallbeseitiger sowie Gleisbauer krank. Sie fehlen im Schnitt 26 Tage pro Jahr. Auf der anderen Seite fehlten Juristen, Hochschullehrer und Naturwissenschaftler nur rund 4 Tage.
Auf dem Vormarsch sind psychische Probleme. 2010 waren Depressionen, Burnout & Co für 12 Prozent der Fehlzeiten verantwortlich. Im Vorjahr waren es noch 10,7 Prozent. Wenn dieser Trend anhält, kann das dramatische Folgen haben. Denn die Fehlzeiten aufgrund psychischer Probleme waren mit durchschnittlich 35,2 Tagen die zweitlängste nach bösartigen Tumoren.