Grippemittel – welche Medikamente helfen wirklich?
12. Dezember 2013 von Riedel
Eine leichte Erkältung ist noch kein Grund, zum Arzt zu gehen. Schließlich kann man kleinere Beschwerden auch mit frei erhältlichen Medikamenten kurieren. Wer das denkt liegt leider oft falsch. Denn wie die Stiftung Warentest bekannt gegeben hat, halten viele Arzneimittel nicht das, was man sich von ihnen verspricht.
Gerade im Winter boomt das Geschäft mit frei verkäuflichen Grippemitteln wie Nasenspray oder Kombimitteln wie Wick oder Grippostad. Apotheken setzen pro Jahr rund sechs Milliarden (6.000.000.000) Euro mit den rezeptfreien Mitteln um. Einen großen Teil des Geldes hätten sich die Kunden sparen können. So lautet zumindest das Urteil der Stiftung Warentest. Von 2.000 rezeptfreien Mitteln schnitten 600 im Test schlecht ab. Gerade frei verkäufliche Mittel gegen Erkältungen, Halsschmerzen und Schnupfen fallen bei entsprechenden Tests häufig durch. Entweder ist die Wirksamkeit der Mittel nicht ausreichend belegt oder die Wirkstoffe in Kombimitteln sind schlecht zusammengesetzt.
Im Test der Stiftung schnitten gerade die bekannten „Allheilmittel“ gegen Grippe und Erkältung wie Grippostad C Kapseln, Wick DayMed-Produkte und Aspirin Complex Granulat schlecht ab. Laut der Testergebnisse sind diese Präparate bei einer Erkältung deutlich weniger wirksam als erhofft. Stattdessen empfehlen die Warentester, bei Fieber Parazetamol alleine und bei einem Schnupfen nur kurzzeitig ein Nasenspray, das die Schleimhäute abschwellen lässt, zu verwenden. Auch diese Mittel sind im Normalfall in der Apotheke oder in der Online-Apotheke frei erhältlich.
Hauptkritikpunkte
Neben der fehlenden Wirkung kritisieren die Tester vor allem die Kombination von Schmerzmitteln und anregenden Mitteln, die in vielen Erkältungsmedikamenten verwendet wird. Zudem stehen sie dem oft hohen Alkoholgehalt in einigen Erkältungsmitteln für die Nacht eher skeptisch gegenüber. Auch die Zusammenstellung bei einigen Tabletten gegen Halsinfektionen (z.B. Dobendan Strepsils Dolo, Dorithricin und Lemoncin Lutschtabletten) wurde bemängelt.
Insgesamt hat die Stiftung Warentest eine Liste mit 33 bekannten und weniger bekannten Mitteln zusammengestellt, von denen sie vor einem Kauf abraten. Gleichzeitig schlägt die Stiftung Alternativen vor, die gegen die entsprechenden Probleme helfen können. Auch wenn in den Apotheken in jedem Jahr rund 600 Millionen frei verkäufliche Arzneimittel über die Ladentheke gehen, sollte man trotzdem in jedem Fall noch seinen Hausarzt befragen. Der kann einem ebenfalls oft Tipps geben, welche Mittel helfen und welche nicht. So wird man nicht nur schneller gesund, sondern kann auch noch Geld für unwirksame Medikamente sparen.
Toll, dass solch ein Test gemacht wurde! Mein Arzt meinte auch letzte Woche, als ich bei ihm war, um mir ein Mittel gegen meine Erkältung geben zu lassen, dass es grade Wick-Produkte eigentlich nie weiterempfehlen würde, sondern stets zu Gelomyrtol raten würde. Damit hab ich bisher auch nur gute Erfahrungen gemacht. Es wird bei mir meist nicht sosofrt, aber nach 1-2 Tagen merkt man wirklich eine Besserung. Fände ich generell total klasse, wenn es da mal einen weitergehenden Test von wirklich ALLEN gängigen Mitteln gäbe.
[…] gegen Erkältungen gibt es viele. Doch wie auch bereits die Stiftung Warentest berichtet hat, helfen viele Grippemittel nicht wirklich. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Körper an […]