Gute Aussichten – Hier gibt es noch Jobs
18. April 2012 von Riedel
Auf der Suche nach dem geeigneten Arbeitsplatz, kann man sich schon einmal verirren. Was einem vor 5 Jahren empfohlen wurde, ist heute oft schon veraltet. Und Jobs, vor denen heute noch abgeraten wird, könnten schon bald goldene Aussichten haben. In einigen Branchen sieht es aber gut aus. Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos AG stellt ein paar Boombranchen vor.
Der angebliche Fachkräftemangel beherrscht derzeit die Medien. Doch während in einigen Branchen verzweifelt nach Fachkräften gesucht wird, werden andernorts vermehrt Stellen abgebaut. Das beste Beispiel ist der Bergbau. Und auch im Einzelhandel sieht es derzeit nicht mehr ganz so rosig aus, wenn man die Insolvenz von Unternehmen wie Karstadt/Quelle oder Schlecker bedenkt. Diese Auf- und Abs gab es aber schon immer. Vor 10-15 Jahren wurde dringlichst abgeraten, Medizin oder Lehramt zu studieren. Heute könnte man sich die Stelle als Arzt oder Lehrer beinahe überall aussuchen.
Auch heute gibt es einige Branchen, in denen man sich die Arbeit (und das Gehalt) fast überall aussuchen kann. Wo es voraussichtlich auch noch in ein paar Jahren gute Jobs gibt, hat das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos AG einmal nachgeforscht und die vier voraussichtlich attraktivsten Branchen ermittelt. Die Grundlage für das Ergebnis sind hierbei das erwartete Wachstum der Branche und der prognostizierte Fachkräftemangel in dem Bereich.
Ingenieure
Die deutschen Ingenieure genießen weltweit einen sehr guten Ruf. Dabei müssten sich die Ingenieure nicht einmal auf den Weg ins Ausland machen. Denn auch Zuhause gibt es eine Vielzahl an freien Stellen. Laut dem Verein der Deutschen Ingenieure (VDI) gab es im Februar 2012 mit rund 100.000 freien Stellen einen neuen Höchststand an Vakanzen. Daran wird sich in den kommenden Jahren wohl nicht allzu viel ändern, wenn man bedenkt, dass in den kommenden Jahren wohl rund eine halbe Million Ingenieure in den Ruhestand gehen werden. Besonders für Fahrzeug- und Maschinenbau Ingenieure gibt es immer mehr Jobs, wie man auch auf Jobbörsen wir beispielsweise www.stepstone.de nachlesen kann. Auch Ingenieure im Umweltbereich können in den kommenden Jahren mit einer steigenden Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt rechnen, da gerade in den Bereichen Recycling und Materialverarbeitung ein enormes Potential besteht.
Logistik
In Zeiten der Globalisierung und der Öffnung der Märkte werden auch Logistiker immer häufiger gefragt. Vereinfacht gesagt geht es darum, den Transport von Gütern, Waren, Personen und Informationen zu koordinieren und zu organisieren. Logistiker werden dabei nicht nur in Speditionen gebraucht. Auch immer mehr Flughäfen, Häfen und „normale“ Unternehmen suchen Fachleute, die den Transport ihrer Produkte optimieren.
Gerade in den produzierenden Betrieben stammen viele Teile nicht aus Deutschland sondern werden importiert. Um lange Lagerzeiten zu vermeiden, was mit einem hohen Kostenaufwand verbunden ist, sollten die Teile erst kurz vor dem Einsatz angeliefert werden. Auch der Umweltschutz spielt hier eine Rolle, wenn Unternehmen versuchen, den CO2-Ausstoß oder den Einsatz von Verpackungen möglichst gering zu halten. Diese und ähnliche Dinge im Transportwesen zu koordinieren ist eine spannende und verantwortungsvolle Aufgabe, die auch entsprechend honoriert wird und in naher Zukunft auch viel gefragt sein wird.
Gesundheit
Im Rahmen des demographischen Wandels ist zu erwarten, dass auch in dieser Branche immer mehr Fachkräfte benötigt werden. Dies betrifft nicht nur Altenheime, Krankenhäuser und Pflegedienste, sondern auch Krankenversicherungen, Pharmaunternehmen, Medizintechnik oder Biotechnologieunternehmen. Und auch im Wellnessbereich muss das Angebot an die Ansprüche der älteren Semester angepasst werden.
Die Zukunftsaussichten betreffen dabei nicht nur Pflegekräfte, sondern auch Akademiker. Gerade im Segment altersgerechtes Wohnen werden wohl neue Tätigkeitsfelder entstehen. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Bereiche Gesundheit und Pflege neu organisiert werden müssen, da es immer mehr alte Menschen geben wird, die auch Wünsche und Bedürfnisse haben. Hier werden voraussichtlich die neuen Gesundheitsmanager, deren Studienzweig seit einigen Jahren an mehreren Universitäten angeboten wird, gute bis sehr gute Berufsaussichten haben. Vor allem in der Leitung von Pflegediensten oder Krankenhäusern werden die Gesundheitsmanager ein spannendes Arbeitsumfeld finden.
Aus- und Weiterbildung
Lehrer in der Aus- und Weiterbildung werden wieder gesucht. Das liegt zum einen an einem demografisch bedingten Personalrückgang. Schließlich ist ein großer Teil des Lehrkörpers schon 45 Jahre und älter. In 10 bis 20 Jahren sind auch diese Pädagogen in der Rente und es fehlt an Nachwuchs. Die Zahl der Lehramts-Studenten steht in einem krassen Missverhältnis zu den erwarteten Lehrer-Rentnern.
Zum anderen wird es abseits der Schule immer mehr Jobs für Wissensvermittler geben. Der Trend auf dem Arbeitsmarkt geht weg davon, dass man in seinem Ausbildungsbetrieb bis zum Ruhestand arbeitet. Mehrere Stellenwechsel sind normal. Hierfür brauchen die Arbeitnehmer immer häufiger zusätzliche Ausbildungen und/oder Lehrgänge, für die dann natürlich auch Personal gebraucht wird, das unterrichtet. Immer mehr wird das Motto heißen: „Ein Leben lang lernen“. Und dafür braucht man eben Lehrer.
Zum Dritten werden auch Betriebsintern immer mehr Fortbildungen angeboten, um die Qualifikation der Angestellten zu verbessern, da auch die Ansprüche an die Arbeitnehmer immer höher werden. Es gibt also ein immer größeres Betriebsfeld, auf dem die Pädagogen tätig werden können.