Handystrahlen sind ungefährlich – wahrscheinlich
12. Juli 2010 von Riedel
Seit es Handy gibt hält sich nachhaltig die Annahme, dass die Strahlen gefährlich, ja sogar krebserregend sein sollen. Doch eine groß angelegte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dafür keine Beweise gefunden.
Die Studie der WHO über die Folgen von Handystrahlungen hat keine Gefahren für unsere Gesundheit gefunden heißt es in den Ergebnissen der Untersuchung. Zumindest fanden die Wissenschaftler keine Hinweise darauf, dass Handystrahlen Hirntumore verursachen können.
Befragung von Betroffenen
Die WHO befragte dafür mehr als 5.000 Betroffene, die an den häufigsten Hirntumoren, den Gliomen und Meningiomen leiden, und entsprechende Kontrollpersonen in 13 Ländern.
Vorsicht vor Handys
Doch obwohl die WHO keine Beweise fanden, warnt die Organisation sie vor übertrieben Handygebrauch. Denn es kann noch nicht ausgeschlossen werden, dass gerade beim dauernden Gebrauch des Handys das Tumorrisiko erhöht ist. Doch um auf diese Frage eine klare Antwort zu finden, bedarf es weiterer Untersuchungen.
Patienten telefonieren nicht
Die Betroffenen, die im Jahr 2000 an einem Hirntumor litten, gehörten nach Angaben der Autoren der Studie nicht zu den starken Handynutzern. Sie telefonierten nur rund zwei Stunden pro Monat. Tatsächlich deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Telefonieren mit dem Mobiltelefon Hirntumore verhindern könnte. Laut WHO haben das bereits ältere Studien angedeutet.
„Von diesen Daten kann man nicht auf ein erhöhtes Risiko für Gehirntumoren schließen“, wird der Direktor der Internationalen Agentur für die Krebsforschung (IARC), Christopher Wild, zitiert. Doch weil sich das Handy-Nutzungsverhalten in den letzten 10 Jahren stark verändert hat, muss wohl eine neue Studie durchgeführt werden. Heute wird viel mehr mit Mobiltelefonen telefoniert als noch vor 10 Jahren. Doch sind die Telefone strahlungsärmer. Das könnte neue Ergebnisse liefern.
Foto: dreams4ever auf pixelio.de