Junge Arbeitnehmer gehen immer häufiger krank zur Arbeit
23. Dezember 2009 von Riedel
Sei es aus Pflichtgefühl oder aus Angst, den neuen Job gleich wieder zu verlieren – Junge Arbeitnehmer gehen immer häufiger krank zur Arbeit. Das ist das Ergebnis der am Dienstag in Berlin vorgestellten Sonderauswertung des DGB-Index „Gute Arbeit 2009 – Junge Beschäftigte“.
Job wichtiger als Gesundheit
Dass Arbeit krank machen kann, ist traurige Tatsache. Aber trotz Beschwerden gehen viele junge Arbeitnehmer dennoch zur Arbeit. Teilweise lassen sich die Arbeitnehmer unter 30 Jahren sogar Medikamente verschreiben, um fit für den Job zu sein. Das ergab die Sonderauswertung des Deutschen Gewerkschaft Bund (DGB)-Index „Gute Arbeit 2009 – Junge Beschäftigte“.
Fast die Hälfte nimmt Tabletten
In der Umfrage, an der 7.930 Beschäftigte, 882 davon unter 30 Jahre, teilnahmen, gaben 79 Prozent der Befragten an, in den letzten 12 Monaten trotz Krankheit mindestens einen Tag an ihrem Arbeitsplatz gewesen zu sein. Fast die Hälfte (46 Prozent) nahm sogar extra Tabletten, um fit genug für den Job zu werden.
Der Rücken macht vielen zu schaffen
Dabei tun sie sich keinen Gefallen. Denn bei vielen jungen Berufstätigen leidet bereits schon die Gesundheit. Rund 60 Prozent der Befragten klagen über Rückenschmerzen. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) haben mindestens zweimal im Monat Schlafstörungen. Ein Zusammenhang zwischen der Arbeit und der Gesundheit war dabei klar erkennbar. Denn von den Befragten, die ihre Arbeit als „schlecht“ bezeichneten, litten 45 Prozent unter Schlafstörungen. Bei den Arbeitnehmern, die eine „gute Arbeit“ haben, waren es nur 5 Prozent.
Umdenken ist gefragt
Um die Gesundheit nicht nachhaltig zu schädigen, muss bei vielen ein Umdenken stattfinden. Denn wer seinem kranken Körper keine Schonung gibt, schwächt sein Immunsystem und braucht deutlich länger für die vollständige Genesung. Keine Zeit oder viel zu tun bei der Arbeit zu haben, darf dabei keine Ausrede sein. Oder wie ein Sprichwort sagt: „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird eines Tages Zeit haben müssen, krank zu sein.“
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