Lange Arbeitszeiten erhöhen das Infarkt-Risiko
3. September 2015 von Riedel
Wer zu lange arbeitet, hat nicht nur wenig Freizeit, er schadet auch seinen Gefäßen. So hat eine britische Studie ergeben, dass lange Arbeitszeiten das Risiko für Verschlusskrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall um bis zu 33 Prozent erhöhen können.
Wenn die Arbeit mal wieder kein Ende nehmen will, sitzen viele von uns bis spät am Abend noch am Schreibtisch, bis endlich alles erledigt ist. Das ist zwar löblich und freut den Arbeitgeber, seiner Gesundheit tut man damit aber keinen Gefallen. Denn mit jeder Stunde Arbeit schadet man seinem Körper nachhaltig.
Wie schädlich lange Arbeitszeiten sein können, hat nun eine Metaanalye von Mika Kivimäki vom University College London ergeben. Der Studie nach haben Menschen, die 55 Stunden oder sogar noch länger arbeiten, ein um 13 Prozent erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit. Das Schlaganfall-Risiko stieg bei den Betroffenen sogar um 33 Prozent.
Grund für das erhöhte Risiko ist dabei nicht die Arbeit selbst, sondern die damit verbundenen Begleitumstände. Denn lange Arbeitszeiten sind im Normalfall mit mehr Stress verbunden. Zudem sitzt man mehr, worunter der Körper zusätzlich leidet. Durch die gesteigerte Arbeitszeit haben viele keine Zeit und Lust mehr, sich zu bewegen und Sport zu treiben. Weiter glauben viele, den Arbeitsstress mit Alkohol und Zigaretten kompensieren zu können. Auch darüber freuen sich die Gefäße nicht besonders.
1,1 Mio Menschen können nicht irren
Bereits ab einer Arbeitszeit von durchschnittlich 41-48 Wochenstunden war das Schlaganfall-Risiko im Vergleich zur 40 Stunden Woche bereits um 10 Prozent erhöht. Bei 49 bis 54 Stunden lag es um 27 Prozent höher und ab 55 Stunden eben um 33 Prozent.
Insgesamt analysierte der Forscher zwei Untersuchungen, in die die Gesundheitsdaten von mehr als 1,1 Mio Menschen eingeflossen sind. Insofern kann man davon ausgehen, dass die Ergebnisse von Kivikäki auch aussagekräftig sind. Für uns bedeutet das, dass man nicht um jeden Preis so lange arbeiten sollte und wenn es nicht anders geht eben andere Risikofaktoren wie Rauchen, Sitzen und Bewegungsmangel vermeiden sollte.
Hier geht’s zur Studie