Mentales Kontrastieren: So bleibt man motiviert
27. März 2009 von Riedel
Wenn jeder seine guten Vorsätze in die Tat umsetzen würde, wären wir alle Nichtraucher, aktive Sportler und würden rechtzeitig unsere Steuererklärung machen. Doch leider verliert man schnell die Motivation, um die Vorsätze dauerhaft umzusetzen. Dafür gibt es ein neues Motivationsprogramm: das Mentale Kontrastieren
Gute Vorsätze landen in der Mülltonne
Morgen fange ich an Sport zu treiben. Wirklich! Außerdem schiebe ich nicht mehr alles vor mir her, hör mit dem Rauchen auf und ernähre mich gesund. Egal ob an Silvester, am Geburtstag oder am Wochenanfang, an guten Vorsätzen mangelt es nicht. Man kauft sich Sportschuhe und wirft die letzte Kippenschachtel in die Mülltonne. Das Problem ist nur, die Vorsätze auch dauerhaft in die Tat umzusetzen. Schnell verschwinden die Sportschuhe in der Mülltonne und die Kippen liegen wieder auf dem Tisch. Denn fast eben so schnell wie man die Vorsätze fasst, gibt man sie wieder auf.
Jeder zweite macht gute Vorsätze
Glaubt man den Statistiken, nehmen sich rund 45 Prozent aller Deutschen jedes Jahr vor, ein besserer Mensch zu werden. Aber noch nicht einmal die Hälfte hält die guten Vorsätze durch. Warum das so ist hat Professor Dr. Gabriele Oettingen von der Universität Hamburg in einer Studie untersucht. Ihre Schlussfolgerung ist klar. Man kann Gewohnheiten nur ändern, wenn man sich bewusst ist, dass die Vorsätze auch scheitern könnten. Wer entsprechende Hindernisse kennt, kann schon im Vorfeld Gegenstrategien entwickeln. Dieses Programm nennt sich mentales Kontrastieren.
Fehler aufschreiben
In der Untersuchung mussten die Teilnehmerinnen schriftlich festhalten, warum sie beispielsweise einen Sporttermin sausen ließen oder doch wieder zur Schokolade gegriffen haben. Wer sich selber genau kennt, kann dann genau an diesen Schwachpunkten ansetzen. Denn man kann sich präventiv entsprechende Ersatzhandlungen überlegen. Beispielsweise kann man statt eine Zigarette zu rauchen, ein Bonbon lutschen oder tief durchatmen und an Meeresrauschen denken. Das hört sich zwar banal an, laut der Studie von Prof. Oettingen gelang es einigen Teilnehmerinnen, dadurch ihre Vorsätze länger durchzuhalten.
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