Neue Volkskrankheit – der Handy-Nacken
6. November 2014 von Riedel
Wer den ganzen Tag auf sein Smartphone starrt, muss sich nicht wundern, wenn die Gesundheit darunter leidet. Immer mehr Menschen haben mit dem so genannten Handy-Nacken zu kämpfen.
Bekannt geworden ist ein Fall eines 35-jährigen Taiwaners, dessen Halswirbel durch das dauernde Starren aufs Handy so geschädigt waren, dass sie mit den Wirbeln eines 70-Jährigen vergleichbar waren. Zumindest berichtet das die BILD-Zeitung mit Bezug auf die Gamer-Seite „Kotaku“.
Die Auswirkungen auf den Gamer waren fatal. So klagte er über starke Genickbeschwerden und sogar über Gefühlsverluste in Armen und Beinen. Die Röntgenaufnahmen zeigten dann den Ausmaß des Übels. So stellte der behandelnde Arzt Deformierungen an der Halswirbelsäule sowie Knochenabsplitterungen an den Wirbeln und zurückgebildete Knorpel zwischen den Halswirbeln fest. Insgesamt zeigte die Halswirbelsäule ein Bild, wie es sonst bei einem 70-Jährigen zu erwarten wäre.
Der Anfang einer Epidemie?
Der Grund für den immensen Verschleiß war schnell gefunden. So spielte der Mann wohl jeden Abend rund drei Stunden auf seinem Smartphone. Dabei senkte er den Kopf und starrte dabei immer nach unten. Das nützte die Wirbelsäule so stark ab, dass die beschrieben Probleme auftraten.
Der Fall des 35-Jähringen dürfte aber schon bald kein Einzelfall mehr bleiben. Denn Mediziner in Taiwan berichten von ähnlichen Beobachtungen bei Jugendlichen. Schon in jungen Jahren ist bei vielen die Halsmuskulatur verspannt und die Wirbelsäule verkrümmt. Die Ursache ist die ungewöhnliche Kopfhaltung, wie man sie oft einnimmt, wenn man aufs Smartphone starrt.
Einfach mal weglegen
Auch in Deutschland warnt unter anderem der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte schon mehrere Jahre vor dem Handy-Nacken. Dem kann man entgehen, wenn man zumindest in der Freizeit sein Handy öfter mal weglegt oder zumindest darauf achtet, verschiedene Positionen einzunehmen und nicht die ganze Zeit mit gesenktem Kopf aufs Handy zu starren.