Nickelig – Handyallergie
3. Januar 2012 von Riedel
So Mancher reagiert allergisch, wenn der Nebensitzer die ganze Zeit am Handy hängt. Die Allergie kann aber auch den Handy-Süchtigen treffen, denn in den Mobiltelefonen ist oft Material enthalten, das Allergien auslösen kann.
Die Zahl der Nickelallergien hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Ein Grund dafür könnte eine häufige Handynutzung sein. Denn in vielen Mobiltelefonen ist Nickel verarbeitet, was die Allergie auslösen kann. Zumindest bei bestimmten Anbietern.
18 Prozent der Handys belastet
Laut einer dänischen Untersuchung einer Forschergruppe um Dr. Peter Jensen und seinen Mitarbeitern aus Hellerup sind die möglichen Allergene in jedem fünften Handy enthalten. Allerdings nur bei bestimmten Herstellern.
Es gibt zwar eine entsprechende EU-Verordnung zu Nickel in Konsumartikeln aus dem Jahr 2009, doch es hat den Anschein, als wäre diese Verordnung einigen Herstellern egal. Denn die Zahl der Mobiltelefone, die Nickel freisetzen, ist gleich geblieben wie vor Inkrafttreten der Verordnung (Contact Dermatitis 2011; 65: 354).
Ein Handy darf laut Verordnung nicht mehr als 0,5 µg Nickel pro cm2 und Woche freisetzen. Die dänischen Forscher haben 50 Mobiltelefone zufällig ausgewählt und auf Nickel getestet. Dazu rieben sie rund 20 Sekunden einen Wattebausch über das Handy, der mit einer bestimmten Chemikalie (Dimethylglyoxim) getränkt ist. Wird mehr Nickel als erlaubt freigesetzt, verfärbt sich die Watte rosa.
HTC und Samsung
Insgesamt reagierten neun der 50 Modelle (18 Prozent) positiv auf den Nickeltest. Dies entspricht ungefähr dem Wert einer vergleich baren Studie aus dem Jahr 2009. Die Nickel-Handys stammen dabei von den Herstellern HTC und Samsung. Vor allem die Metallverkleidung, der Metallrahmen um das Kameraobjektiv sowie diverse Tasten zeigen die chemische Reaktion. Bei den übrigen Testhandys von Apple, LG, Nokia, Sony Ericsson, Blackberry und Garmin wurde keine erhöhte Nickelfreisetzung festgestellt.
Auch wenn die Messung nicht hundertprozentig genau ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die betroffenen Handys zu viel Nickel abgeben. Dagegen besteht aufgrund der Messungenauigkeit die Wahrscheinlichkeit, dass der Wert auch bei anderen Modellen erhöht ist.
Als Endverbraucher hat man kaum eine Möglichkeit, dem Nickel aus dem Weg zu gehen. Es liegt also an den Herstellern, die EU-Richtlinien zu erfüllen und so die Zahl der Nickelallergien zu reduzieren. Wenn Sie unter einer Nickelallergie leiden, wäre es auf jeden Fall eine Überlegung, auf die belasteten Modelle zu verzichten.