Rücken-OP: Was wird operiert
28. Oktober 2013 von Riedel
Rückenschmerzen gehören für viele Arbeitnehmer zum Alltag. Infolgedessen liest immer wieder, dass die Zahl der Rückenoperationen zunimmt. Aber sind Operationen wirklich sinnvoll und was wird überhaupt operiert?
Bevor wir uns die Frage stellen, ob man sich bei Rückenschmerzen operieren lassen sollte, sollte man erst einmal herausfinden, was die wahre Ursache für Rückenschmerzen ist. Schließlich ist jede Operation ein gravierender Eingriff in den Körper, die nicht ohne Risiko ist. Gerade unsere Wirbelsäule und das darin verlaufenden Rückenmark sind sehr empfindlich. Ein falscher Schnitt oder gar eine Infektion können hier gravierende Schäden verursachen. Daher gilt immer: erst wissen, dann schneiden.
Die Hauptursachen für Rückenschmerzen
Übergewicht, Verspannungen, Fehlhaltungen und eine schwache Rückenmuskulatur sind die Hauptverursacher für Rückenschmerzen. Bei diesen Ursachen hilft eine Operation nicht wirklich weiter. Tatsächöich haben mehrere Untersuchungen ergeben, dass bis zu 85 Prozent der Rückenoperationen unnötig sind. Besser wäre es, sich mehr Bewegung zu verschaffen, die Rumpfmuskeln zu stärken, sich bei einer sitzenden Tätigkeit öfter zu strecken und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Wer sich das zu Herzen nimmt, wird langfristig keine Probleme mit dem Rücken bekommen und bereits bestehende Schmerzen lindern können. Teilweise kann man mit einer begleitenden Therapie mit Schmerzmedikamenten die Probleme in den Griff bekommen. Eine Operation macht hier im Normalfall keinen Sinn und würde auch die eigentlichen Probleme nicht beheben.
Was ist mit den Bandscheiben
Ein Bandscheibenvorfall muss operiert werden. So lautet eine weitläufige Meinung. Doch das ist ebenso falsch wie gefährlich. Bandscheiben dienen als Polster zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Ist das Bindegewebe geschwächt, kann sich so eine Gelscheibe nach außen wölben. Das passiert aber häufiger als man denkt. So haben Untersuchungen bei Menschen ohne Rückenschmerzen gezeigt, dass rund 30 Prozent der 30-Jährigen und rund 50 Prozent der 60-Jährigen mit einem unentdeckten Bandscheibenvorfall leben. Viele Menschen leben also mit einem Bandscheibenvorfall, ohne es zu bemerken. Erst wenn Rückenschmerzen auftreten und der Betroffene genau untersucht wird, stellt der behandelnde Arzt den Vorfall fest und vereinbart einen OP-Termin. Dabei stammen die Schmerzen fast nie von einem Bandscheibenvorfall.
Nur wenn die Wölbung der Bandscheibe auf einen Nerv trifft, kann eine Operation sinnvoll sein. Denn wenn das passiert, kann es zu Lähmungserscheinungen in den Beinen oder sogar zu Inkontinenz kommen, wenn die betroffenen Nervenbahnen abgedrückt werden. In so einem Fall, macht eine Bandscheibenoperation Sinn, bei der die Bandscheibe an ihre ursprüngliche Position gebracht oder ein Teil entfernt wird.
Wirbelkanalverengung
Auch bei einer Wirbelkanalverengung kann es zu Lähmungserscheinungen kommen. Diese kann entweder angeboren sein oder durch eine altersbedingte Verkalkung der Knochen und Nerven geschehen. Bei einer Operation wird der Kanal geweitet, sodass die Nervenbahnen wieder störungsfrei funktionieren können.
Wirbelbruch
Die dritte, sinnvolle Operation ist bei gebrochenen Wirbelkörpern. Werden diese nicht fachmännisch versorgt, können Knochenstücke das Rückenmark beschädigen und so sogar zu einer Querschnittslähmung führen. Daher ist es wichtig, bei einem Bruch von Wirbelkörpern alles genau zu untersuchen, um mögliche irreparable Schäden am zentralen Nervensystem zu verhindern.
Der Sinn von OPs
Heutzutage gibt es eine Vielzahl an minimal invasiven Methoden, bei denen Operationen an der Wirbelsäule schnell, einfach und mit wenig Risiko durchgeführt werden können. Trotzdem sollte man sich nicht allzu leichtfertig auf den Operationstisch legen. Vor jedem Eingriff sollte man sich immer die Fragen stellen, ob eine OP notwendig ist, ob es Alternativen gibt, wie groß das Risiko ist, was man mit der Operation erreichen will und wie groß die Aussicht auf Erfolg ist. Wichtig ist zudem, sich nicht nur eine Meinung anzuhören, sondern besser mehrere Fachärzte aus verschiedenen Fachkliniken zu konsultieren. Unter anderen die 310Klinik in Nürnberg, Fachklinik für Wirbelsäulenchirurgie“ oder andere Wettbewerber in dieser Branche.