Schlafmangel schadet dem Gehirn
9. September 2014 von Riedel
Trotz Stress und Hektik sollte man immer auf ausreichend Schlaf achten. Denn wenn man zu wenig Ruhe bekommt, wird das Gehirn geschädigt. Dadurch steigt auch das Risiko für Alzheimer und Demenz.
Wer zu wenig schläft, schadet seiner Gesundheit auf viele verschiedene Arten. Wie eine US-Studie nun ergeben hat, leidet auch das Gehirn enorm, wenn man dauerhaft zu wenig Ruhe bekommt. Zumindest bei Menschen im mittleren Alter konnten Forscher der Universität in San Francisco starke Veränderungen der weißen Substanz feststellen, wie sie sonst nur bei einer Demenz auftritt.
Noch ist nicht ganz klar, ob nun Schlafmangel Demenz verursachen kann oder ob durch die neurologischen Veränderungen bei Demenz der Schlafrhythmus gestört wird. Fakt ist in jedem Fall, dass das Gehirn durch zu wenig Schlaf dauerhaften Schaden davontragen kann.
Wie nun die US-Forscher herausgefunden haben, schadet Schlafmangel nicht nur den Nervenzellen sondern auch den Datenleitungen im Gehirn. Forscher um Professor Kristine Yaffe von der Universität in San Francisco haben nun Hinweise gefunden, dass zu wenig Schlaf nicht nur den Nervenzellen, sondern auch den Datenleitungen im Gehirn schaden könnte.
Insgesamt nahmen die Forscher die Gehirne von 643 Teilnehmern, die an einer Langzeitstudie teilnahmen, einmal genau unter die Lupe. Zu Beginn der Studie waren die Teilnehmer recht jung (37-52 Jahre) mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren. Von den Teilnehmern gab rund die Hälfte an, jede Nacht unter sieben Stunden zu schlafen. Ebenso viele schliefen sieben bis acht Stunden und nur fünf Prozent gab an, jeder Nacht im Schnitt mehr als acht Stunden zu schlafen.
Schon fünf Jahre später zeigte die weiße Hirnsubstanz bei den Kurzschläfern signifikante Veränderungen. Diese Veränderungen waren auf diesen Hirnbereich beschränkt, andere Hirnbereiche waren nicht betroffen. Auch weitere Hirnfunktionen waren betroffen, wie es normalerweise nur bei alternden Gehirnen und Menschen mit nachlassender Denkleistung der Fall ist.
Ein Vergleich mit Langschläfern fällt dagegen schwer. Denn da nur fünf Prozent der Teilnehmer mehr als acht Stunden schlief, wären Rückschlüsse mehr Spekulation. Zudem nahmen einige der Langschläfer Schlafmittel, da sie bereits unter Schlafstörungen litten. Da die Wenigschläfer dagegen ansonsten gesund waren, kann man davon ausgehen, dass der Schaden an der weißen Hirnsubstanz durch den Schlafmangel hervorgerufen wird
Mehr Leistung, bessere Konzentration, bessere Laune, weniger Depressionen und nun auch ein fitteres Gehirn… all das sollten doch ausreichend Gründe sein, auf ausreichend Schlaf zu achten.