Sind Mobilfunk-Strahlen doch krebserregend?
3. Juni 2015 von Riedel
Schon lange wird diskutiert, ob Handy-Strahlen nun krebserregend sind oder nicht. Während in den letzten Studien meistens Entwarnung gegeben wurde, kam eine aktuelle Studie zu einem ganz anderen Ergebnis.
Wie eine Untersuchung an der „Jacobs University Bremen“ im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz ergeben hat, kann Handy-Strahlung zumindest bei Mäusen das Krebswachstum fördern. Hierzu reicht oft schon ein Strahlenwert, der unter dem derzeit gültigen Grenzwert liegt, teilt Studienleiter Alexander Lerchl mit.
Bei dem Versuch mit den Nagern wurde bei einer Gruppe ein Karzinogen gespritzt, die andere Gruppe bekam ebenfalls den Krebs-Stoff gespritzt, wurde aber zudem noch elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, die so auch von Mobiltelefonen erzeugt werden.
Im Verlauf der Untersuchung hat sich gezeigt, dass bei den Tieren, die der Strahlung ausgesetzt waren, doppelt so häufig Tumore an Leber und Zunge auftraten wie bei den Mäusen der Kontrollgruppe ohne Strahlung. Auch Lymphome, also vergrößerte Lymphknoten, tragen bei den bestrahlten Mäusen deutlich häufiger auf. Laut Lerchl reichte dafür bereits eine Bestrahlung, die nur halb so hoch war wie der für Menschen gültige Ganzkörpergrenzwert, der bei 80 Milliwatt pro Kilogramm Körpergewicht liege.
Für Lerchl ist dies nun kein Beweis, dass man durch die Bestrahlung Krebs bekommen kann. Schließlich habe das Fraunhofer-Institut in Hannover dies bereits getestet und keinen Zusammenhang finden können. Allerdings hat die Studie gezeigt, dass die Strahlung bereits bestehende Tumore zum Wachstum anregen und so die Krebsbildung beschleunigen kann.
Insofern muss man sich wohl nun weiterhin keine Sorgen machen, auch wenn man zu den Viel-Telefonierern gehört. Allerdings sollte man etwas aufpassen und bei einer bekannten genetischen Veranlagung lieber einmal öfter zur Vorsorge gehen. Schließlich möchte man mit dem Telefon einen unentdeckten Tumor ja nicht zum Wachstum anregen.