So wird man kreativ
14. September 2010 von Riedel
Wahrscheinlich saß schon jeder einmal vor dem Rechner und wusste nicht, was man schreiben sollte. Diese Denkblockade sorgt so für ordentlich Arbeitsfrust. Es gibt aber Möglichkeiten, Kreativität zu trainieren.
Kreativität hat man oder man hat sie nicht. Während die einen vor Ideen nur so sprühen, quälen sich die anderen mühsam, um wenigstens den Ansatz eines Geistesblitzes zu erzwingen. Man kann fast neidisch auf die kreativen Menschen schauen, denen die Einfälle geradezu in den Schoß zu fallen scheinen, während man selber von Schreib- und Denkblockaden geplagt ist. So geht es einem nicht nur als Journalist. Wäre es nicht schön, Kreativität ähnlich wie das Gedächtnis oder das logische Denkvermögen trainieren zu können?
Für alle Menschen, die sich selber für unkreativ halten, gibt es gute Nachrichten. Denn auch kreatives Arbeiten ist trainierbar. Und es ist nicht einmal schwierig. Ein entscheidender Faktor spielt dabei die Umgebung.
Es gibt nicht nur Genies und die Übrigen. Die Fähigkeit, „querzudenken“ und sich selber neue und unkonventionelle Lösungen einfallen zu lassen, was gemeinhin auch als Kreativität bezeichnet wird, ist durchaus trainierbar. Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeitsbedingungen.
Ideenfreundliches Umfeld schaffen
Um kreativ zu sein, braucht man Freiräume. Unter Druck kann man sich kaum ausreichend konzentrieren, um neue Ideen zu bekommen. Besitzt das Unternehmen keine so genannte Kreativkultur, bleiben auch Geistesblitze und innovative Ideen aus. Man muss Kreativität auch zeigen dürfen und nicht dafür ausgelacht werden. Nur wenn man das Gefühl hat, dass der Chef offen ist für neue Ideen, hat man auch den Mut, welche zu suchen und diese auch laut auszusprechen. Wichtig sind an dieser Stelle auch die Kollegen. Wenn neue Ideen direkt niedergemacht und als Unsinn abgetan werden, wird man nur selten welche präsentieren.
Ideen sind nicht planbar
Das blöde an den Ideen ist, dass sie meistens nicht auf Befehl kommen. Man hat sie beim Duschen, beim Rasieren, beim Joggen oder beim Frühstück und leider nur selten beim Meeting oder Brainstorming in der Firma. Auf Befehl ist man nur selten kreativ. Ist man im Job aber auf einen Geistesblitz angewiesen, kann es schon helfen, sich mit etwas ganz anderem zu beschäftigen. Beispielsweise kann ein Gang zur Kaffeemaschine oder ein Gespräch mit dem Nachbarn die grauen Zellen in Schwung bringen.
Selbständig arbeiten
Wer dauernd kontrolliert wird, hat nur selten die Möglichkeit, neue Ideen zu präsentieren. Nur wenn der Chef einem ausreichend Freiräume und die Möglichkeit gibt, selbständig zu arbeiten, kommt man auch auf ungewöhnliche Ideen. Dazu zählt auch, Entscheidungen zu treffen und Prozesse mitgestalten zu dürfen. Wenn man sich selber mit den Themen und den Arbeitsprozessen näher befasst, kann man auch kreative Ideen entwickeln. Arbeitet man jeden Tag wie am Fließband die gleichen Prozesse ab, leidet auch die Kreativität.
Zeitdruck – der Kreativitätskiller
Unter Zeitdruck kann man keine Kreativität entwickeln. Wenn die Uhr tickt, ist nicht offen für alternative Ideen. Um Kreativität zu entwickeln, darf nicht jeder zweite Blick zur Uhr gehen. Allerdings ist eine Zeitvorgabe notwendig. Denn wenn man kein bestimmtes Datum hat, um eine neue Idee zu präsentieren, sinkt die Motivation und die Aufschieberitis setzt ein. Um die Kreativität zu fördern ist ein Mittelweg Trumpf. Hier hilft ein zeitlich klar definierter Zeitpunkt, der einem dennoch genügend Spielraum gibt, ohne Druck denken zu dürfen.
Foto: multipla auf pixelio.de