Sport gegen Schnupfen
9. Februar 2011 von Riedel
Wer regelmäßig Sport treibt, wird seltener krank. Das gilt besonders für Erkältungen im Herbst und Winter. Was viele Menschen bereits lange wissen, ist nun von US-Forschern bewiesen worden.
Sport tut gut und stärkt das Immunsystem. Das gilt im Sommer wie auch im Winter. Auch wenn es vielen schwer fällt, sich in der kalten Jahreszeit an der frischen Luft zum Sport zu motivieren, sollte man mindestens vier- bis fünfmal in der Woche ins Schwitzen kommen. Denn dadurch kann man die eine oder andere Winter-Grippe oder Erkältung vermeiden oder zumindest die Symptome abschwächen.
Dass Sport das Immunsystem stärkt und so vor Erkältungen schützt, ist zugegeben keine wirkliche Neuigkeit. Dennoch hat es bis jetzt gedauert, ehe eine Studie die endgültigen Beweise dargelegt hat. Genauer gesagt war es eine Forschergruppe um David Nieman (Appalachian State University, Kannapolis), die mehr als 1.000 Versuchspersonen begeitet hat und zu dem Ergebnis gekommen ist.
Wichtig ist hier, dass man zum einen den Sport nicht übertreiben darf aber auch nicht zu wenig macht. Ansonsten verpufft das Ergebnis. Rund vier- bis fünfmal pro Woche rund 20 Minuten, wobei man auf jeden Fall etwas ins Schwitzen kommen muss, ist die ideale Belastung, die das Immunsystem stärkt.
Halb so viele Erkältungen
Es ist aber immer besser, sich zu bewegen. Der Studie zu Folge mussten sich die Personen, die sich häufiger bewegen, nur halb so oft mit einer Erkältung herumplagen als Nicht-Sportler, die einmal trainierten oder ganz auf Sport verzichteten. Die Wissenschaftler glauben, dass dieser Effekt auf eine Aktivierung des Immunsystems durch das Training zurückzuführen ist. Denn durch den aktivierten Kreislauf werden auch die Immunzellen schneller durch den Organismus transportiert. So kann der Körper besser auf Angriffe durch Viren und Bakterien reagieren und diese schneller und effektiver bekämpfen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Symptome der Erkältungen, die auch bei den Sportlern auftraten, durchschnittlich um 30 bis 40 Prozent schwächer ausfielen.
Die Wissenschaftler definierten Sport bzw. Bewegung als alles, was länger als 20 Minuten dauerte, die Atmung oder den Puls beschleunigte oder die Testpersonen ins Schwitzen brachte. Dazu zählte also Sport ebenso wie Treppensteigen oder schwere Gartenarbeit.
David Nieman (Appalachian State University, Kannapolis) et al.: British Journal of Sports Medicine, doi: 10.1136/bjsm.2010.077875