Wie gesund ist eigentlich die E-Zigarette für Passivraucher?
10. Mai 2012 von Riedel
Die Diskussionen um die E-Zigarette reißen nicht ab. Während Befürworter auf das fehlende Nikotin verweisen, warnen Gegner davor, dass Vieles noch nicht gänzlich erforscht ist. Daher kann man die Frage stellen, ob die E-Zigarette nun gesünder ist oder nicht und vor allem, wie Dritte davon betroffen sind?
Auf dem Weg zum Nichtraucherschutz schienen die Raucher eine Alternative gefunden zu haben, die es ihnen ermöglicht, trotz Rauchverbot ihrer Sucht nachgeben zu können: die E-Zigarette. Diese enthält zwar Nikotin, aber deutlich weniger Giftstoffe und soll so für Raucher wie Nichtraucher ungefährlich sein. Daher pafft der eine oder andere Raucher auch wieder am Arbeitsplatz, da der stinkende Kippenrauch plötzlich nicht mehr vorhanden ist. Doch es gibt auch Gruppen, die von der E-Zigarette gar nicht begeistert sind.
Dazu gehört beispielsweise das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das Institut empfiehlt, auch das Rauchen einer E-Zigarette in Nichtraucherzonen zu verbieten. Das BfR argumentiert, dass die Dämpfe einiger typischer Inhaltsstoffe in verschiedenen Liquids wie Nikotin, Vernebelungsmittel, Zusatz- und Aromastoffe bei den E-Rauchern die Gesundheit beeinträchtigen können. Die Liquids werden aber benötigt, damit die E-Zigarette überhaupt geraucht werden kann.
Wenn die Dämpfe für Raucher schädlich sein könnten, liegt die Vermutung nahe, dass der Wasserdampf aus der E-Zigarette auch für Nichtraucher schädlich sein könnte, so die BfR, auch wenn sie dafür noch keine Beweise gefunden hat. Doch Gefahren für Dritte dürfen auch bei E-Zigaretten nicht ausgeschlossen werden, wenn sie direkt neben dem E-Raucher stehen.
Was ein Raucher der E-Zigarette tatsächlich inhaliert, wie gefährlich es ist und wie stark Passivraucher betroffen sind, hängt vor allem von dem Liquid ab, das in die Zigarette gefüllt wird. Da es aber immer mehr Flüssigkeiten für die Elektro-Kippe gibt, ist es schwer bis unmöglich zu sagen, wie groß die Gefahr tatsächlich ist und welche Giftstoffe eingeatmet werden. Auch kann man nicht sagen, was ausgeatmet wird, sodass die Nachbarn damit in Kontakt kommen.
Durch den Einsatz von nachfüllbaren Kartuschen haben die Konsumenten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zum Experimentieren und Zusammenstellen eigener Liquids, wobei auch Konzentrate und verschiedene Substanzen verwendet werden können. Einige Anbieter bieten diese Substanzen im Online Shop oder in speziellen Geschäften an. Hier geht’s zum Shop, wo Sie sich selber einmal ein Bild machen können.
Eine Bewertung der tatsächlichen Risiken für Unbeteiligte ist durch den Einsatz so vieler verschiedener Stoffe nicht möglich. Fakt ist allerdings, dass der Dampf einer E-Zigarette für Dritte ungefährlicher ist als der Rauch einer „echten“ Zigarette. Wer seinen Mitmenschen etwas Gutes tun will, sollte wenn es eben nicht anders geht alleine im stillen Kämmerchen rauchen. Wer in Gesellschaft rauchen will, sollte aus meiner Sicht wenigstens eine E-Zigarette benutzen. Die ist wahrscheinlich weniger ungesund und stinkt vor allem nicht so sehr.