Worauf Fliegen fliegen – gibt es „süßes Blut“?
8. Juli 2010 von Riedel
Im Sommer werden die einen von Mücken zerstochen, während andere nahezu unbehelligt bleiben. Oft schiebt man es auf so genanntes „süßes Blut“. Aber gibt es süßes Blut wirklich?
Egal ob beim Grillen oder auf dem betriebsinternen Sommerfest, wenn es Abend wird, kommen auch die Stechmücken aus ihren Verstecken. Doch es hat den Anschein, als ob die nervenden Insekten ihre Opfer gezielt aussuchen. Während der eine von den nervenden Blutsaugern weitgehend verschont bleibt, mutiert der andere zum reinen Nadelkissen. Dass man mehr gestochen wird, schieben viele auf ihr „süßes Blut“. Doch dass es so etwas wie süßes Blut gibt, wurde noch nicht nachgewiesen.
Mücken fliegen auf Gerüche
Das Blut könnte auch reiner Zucker sein, den Mücken wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit egal. Denn es ist nicht das Blut, sondern der Geruch, der Stechmücken anlockt. Die Mücken, bei denen übrigens nur die Weibchen Blutsauger sind, können einen betörenden Duft über mehrere Kilometer hinweg wahrnehmen.
Fettiges Blut
Es ist auch nicht der Blutzuckerspiegel, sondern der Cholesterinspiegel, der Mücken anlockt. Es ist zwar noch nicht nachgewiesen worden, wie Mücken den Cholesterinspiegel im Blut wahrnehmen können, doch Fakt ist, dass Menschen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel im Blut häufiger gestochen werden.
Was Mücken wirklich anlockt
Was Mücken wirklich anlockt sind Düfte. Da ja nur die weiblichen Stechmücken stechen, ist es kein Wunder, dass sie auf bestimmte Duftstoffe in Parfüms und Kosmetika fliegen. Auch Zwischenprodukte bei der Zersetzung von Schweiß und die Atemluft, die man ausstößt, locken Mücken an. Aufpassen müssen zudem Frauen zwischen dem 13. und 18. Zyklustag. Der erhöhte Östrogenspiegel scheint die Mücken ebenfalls anzulocken. Weitere Lockmittel sind dunkle Farben und eine erhöhte Körpertemperatur.
Wer wird gestochen?
Die weiblichen Mücken fliegen eher auf Männer. In verschiednene Tests fanden die Forscher, dass Stechmücken Männer attraktiver finden als Frauen. Doch weil Männer mehr Haare und eine dickere Haut als Frauen haben, wurde das weibliche Geschlecht öfter gestochen. Die Mücken kamen hier einfach leichter an ihre Nahrung.
Schutz vor Mücken
Wenn man sich wirklich schützen will, reicht es leider nicht, sich mit leicht fiebrigen Frauen in dunklen T-Shirts, die sich zwischen dem 13. und 18. Zyklustag befinden zu umgeben. Die Wahrscheinlichkeit, gestochen zu werden, bleibt immer noch hoch. Besser sind da handelsübliche Anti-Mücken-Sprays, Öle, Pflaster oder Cremes, womit man die Haut einreibt. Zudem mögen Mücken den Geruch von Tomatenpflanzen, Knoblauch, Essig und Zitronensaft nicht. Doch wirklich 100 Prozent ist man nie geschützt. Aber wenigstens übertragen die Stechmücken in unseren Breitengraden keine schweren Krankheiten.
Foto: LutzHaberecht auf pixelio.de