Wo bekommt man am wenigsten Spam-Mails?
18. Juni 2010 von Riedel
Zugegeben, mit Gesundheit haben Spam-Mails meist nur zu tun, wenn man günstige Medikamente aus dubiosen Quellen angeboten bekommt. Trotzdem können diese unerwünschten E-Mails einem ganz schön auf die Nerven gehen. Das Fraunhofer-Institut hat daher untersucht, bei welchem Email-Dienstanbieter man am besten vor Spam geschützt ist.
Viagra, Medikamente, Software, Millionengewinne – die Angebote, die man täglich in (unerwünschten) E-Mails bekommt, verstopfen unsere Postfächer und halten einen oft vom Arbeiten ab. Den Schaden, den Spam-Mails verursachen, geht in die Milliarden. Den Verlust der oftmals geneppten Käufer nicht mit eingerechnet. Wäre es nicht schön, ein Postfach zu haben, das dauerhaft frei von unerwünschten Spam-Mails bleibt?
Schon jetzt versuchen E-Mail-Dienstanbieter mit einem Spamfilter die unerwünschten Werbemails herauszufiltern. Das gelingt doch nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Das Fraunhoferinstitut hat daher einmal untersucht, bei welchem Anbieter man am besten vor Spam-Mails geschützt ist.
Yahoo vor Hotmail und Google
Laut Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) sind die Kunden von Yahoo am besten vor Werbemails geschützt. Knapp dahinter landete Hotmail, der E-Mail-Service von Microsoft. Auf Platz drei der neuesten Studie unter den beliebtesten, kostenfreien E-Mail-Dienstleistern landete der Maildienst von Suchmaschinengigant Google. Auf den letzten Plätzen landeten web.de und GMX.
95 Prozent gehören in die Tonne
Rund 95 Prozent der E-Mails sind Spam. Daher versuchen die Dienstleister, die unerwünschten Mails von den erwünschten zu trennen, was bei dieser Fülle natürlich nicht immer gelingen kann. „Wir wollten wissen, bei welchen E-Mail-Diensten man mit der kleinsten Anzahl von Spam zu rechnen hat“, sagt Studienleiter Dr. Markus Schneider vom Fraunhofer SIT. Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, legten Testpersonen E-Mail-Accounts bei den kostenlosen Anbietern an. Anschließend zählten sie, wie viele unerwünschte Werbemails im Postfach landeten.
116 Spam-Mails in 4 Wochen
Im 4-wöchigen Testzeitraum bekamen die Yahoo-Nutzer nur 8 Spam-Mails, bei Hotmail waren es 13. Mit 116 Spam-Mails bekamen die GMX-Nutzer mehr als das 14-fache an unerwünschten E-Mails. Dazu zählten auch die unerwünschten Werbemails des Anbieters selber. „Wir gehen nicht davon aus, dass man von dem eigenen Dienstanbieter lieber oder häufiger Werbung empfangen möchte als von anderen“, sagt Schneider. Ohne die Eigenwerbung waren es bei GMX immerhin noch 36 Mails, bei Web.de 21, bei Hotmail und Yahoo nur 10 bzw. 8 Mails.
Gleiche Bedingungen
Um Chancengleichheit zu gewährleisten, wurde darauf geachtet, dass bei allen Konten die gleichen Rahmenbedingungen eingehalten wurden. Bei allen Adressen wurde ein Teil davon absichtlich im Internet publik gemacht, wo die Spam-Jäger die Adresse finden konnten. Die Studie wurde mit finanzieller Unterstützung von Microsoft erstellt.
„Das Ergebnis ist aber nur eine Moment-Aufnahme und lässt sich nicht ohne Weiteres verallgemeinern“, sagt Schneider. Denn Dienstanbieter passen immer wieder die technischen Abwehrmaßnahmen an, und auch die Spam-Versender lassen sich immer wieder neue Tricks einfallen.
Foto: steff74 auf pixelio.de