Mausarm: Training statt Medikamente
12. Januar 2011 von Riedel
Viele Berufstätige, die viel mit dem Computer arbeiten müssen, leiden unter einem Mausarm. Bisher wurden meistens Medikamente bei der Behandlung verwendet. Doch schwedische Forscher haben einen besseren Weg gefunden, den Mausarm zu bekämpfen.
Der Mausarm kam zu seinem Namen, weil meistens die Leute darunter leiden, die viel am Rechner und mit der Computermaus arbeiten müssen. Durch die kleinen Bewegungen verkrampfen schnell die Muskeln in der Hand und im Unterarm. Dadurch können sich auch die Sehnen entzünden. Wenn man dem Arm keine Ruhe gönnt, können diese Schmerzen chronisch werden. Dann benötigt man lange Zeit und eine aufwändige Therapie, um die Probleme wieder zu beheben.
Um den Mausarm zu behandeln, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Massagen, Wärme, Kälte, Ultraschall oder Mikrowellen gehören zu den üblichen Methoden. Zudem werden in der Regel entzündungshemmende Medikamente und Cortisonspritzen verabreicht. Dabei kam es häufig vor, dass der Einsatz der Medikamente zu starken Nebenwirkungen führte. Zudem war der Heilungsverlauf trotz starker Medikamente oft schleppend.
Schwedische Forscher der Universität Göteborg haben nun herausgefunden, dass ein bestimmtes Trainingsprogramm für den Arm nicht nur die Nebenwirkungen der Arzneimittel verhindert, sondern den Arm auch schneller heilt. Das ergab eine mehrfach wiederholte Studie mit rund 300 Versuchspersonen. Durch Kräftigungsübungen wurden die Schmerzen gedämpft, zudem verbesserte sich die Beweglichkeit und Funktionalität des Armes deutlich schneller als beim Medikamenteneinsatz.
Zu dem Programm gehören kleine Kräftigungsübungen für die Hand und den Unterarm, beispielsweise mit einer Hantel, sowie für die Brust- und Schultermuskulatur. Gleichzeitig mussten die Versuchspersonen regelmäßig Dehnübungen machen. Eine Haltungsschulung rundete das Programm ab. In der Nacht wurde der Arm bandagiert, um die Heilung der entzündeten Sehnen zu beschleunigen.
Wer unter dem Mausarm leidet, sollte also besser seinen Orthopäden nach kleinen Übungen für die Hand- und Armmuskeln fragen, bevor man sich einer langen und riskanten Medikamenten-Therapie unterzieht.
WANC 21.12.2010, Quelle: Universität von Göteborg