Beleuchtung am Arbeitsplatz: Tipps für Augen und Kopf
26. März 2018 von Riedel
Büroarbeit hat fast schon per definitionem etwas mit Computerarbeit zu tun. Häufig leiden die Schreibtischtäter unter trockenen und brennenden Augen- und Kopfschmerzen. Was genau dazu führt und welche Übungen und Mittel Abhilfe leisten können, möchten wir Ihnen gerne hier erklären.
Gastbeitrag
Menschen, die einem Bürojob nachgehen und abends nicht mal über ein bisschen trockene Augen klagen müssen, sind wohl die Glückspilze unter den Büroangestellten. Die Pechvögel häufig noch unter Schlafproblemen und Nackenschmerzen. Mit der richtigen Beleuchtung kann man zumindest trockene Augen oft vermeiden.
Welche Wirkung hat das Licht am Arbeitsplatz für die Augen?
An einem Büroarbeitsplatz herrschen verschiedenste Distanz- und Lichtverhältnisse für das Auge. Wenn der Bildschirm eine andere Lichtfarbe hat als die Dokumente, mit denen man analog daneben arbeitet, muss das Auge sehr viel Umstellarbeit leisten. Das kann auf Dauer überaus anstrengend werden.
Der sogenannte Weißabgleich auf dem Bildschirm ist meistens zu blautönig eingestellt, weil das den Kontrast und die Konzentration optimieren soll. Gleichzeitig stresst es aber das Auge und die Unannehmlichkeiten beeinträchtigen dann wieder die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer. Dieser Blaustich (sowohl ausgehend vom Monitor, als auch von der Beleuchtung) wirkt zwar temporär anregend und unterstützt die Konzentrationsfähigkeit, kann langfristig unter Umständen aber auch zu Schlafproblemen führen.
Sobald etwas blendet oder nicht genügend Licht vorhanden ist, um Details zu erkennen, muss das Auge die jeweiligen Reize ausgleichen. Die Lösungen ergeben sich eigentlich jeweils aus dem logischen Umkehrschluss: Weniger Licht bei blendenden Lichtverhältnissen, mehr Licht, wenn sich das Auge durch einer dunklere Umgebung mehr anstrengen muss.
Vorbeugung: Richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz
Das Licht am Arbeitsplatz sollte in erster Linie ausgeglichen sein. Das klingt eigentlich recht simpel, ist aber auf Grund von verschiedensten Lichtquellen gar nicht so einfach. Vor allem weil man zusätzlich für genügend Tageslicht sorgen möchte. Tageslicht hat nämlich je nach Sonnenstand eine andere Lichtfarbe und die anderen Lichtquellen im Büro daran anzupassen ist zum Teil zu anstrengend, zum Teil unmöglich.
Die Bildschirmfarbe lässt sich dabei am leichtesten verändern. Unter den Displayeinstellungen gibt es bei vielen Modellen einen sogenannten Nachtmodus mit dem man die Bildschirmfarbe bzw. die Wärme der Farbe verändern kann. Es stimmt zwar, dass kältere Lichtfarben die Konzentration steigern können, aber mit einem mittleren Universalweiß für die Allgemeinbeleuchtung ist man auch für das Wohlbefinden der Augen in einem guten Bereich.
Als Faustregel gilt: Wie auch immer die Sonne im Moment steht, die meisten Bildschirme sind zu blau und grell eingestellt. Weder Bildschirm, noch andere Oberflächen oder Lichter sollten in irgendeiner Form das Auge blenden, und das gilt nicht nur für ohnehin lichtempfindliche Menschen.
Außerdem darf die Grundbeleuchtung nicht zu hell und nicht zu dunkel sein, um Überanstrengung bzw. Blenden vorzubeugen. Wer die indirekte und direkte Methode aus dem Beruf kennt, kann sie hier auch gleich mit anwenden. Bei der Beleuchtung benötigt man nämlich indirekte Allgemeinbeleuchtung, etwa von einer Wand-, oder Deckenlampe und zusätzlich direkte Beleuchtung durch eine Schreibtischlampe, um gegebenenfalls Details auf Dokumenten oder Ähnlichem ausleuchten zu können.
Als ersten Tipp raten wir zum 20er-Rhythmus. Dabei wird in einem Abstand von 20 Minuten eine Pause von etwa 20 Sekunden eingelegt. In dieser Pause richtet man den Blick auf etwas, das mindestens 20 Meter weit entfernt ist. Ein kontemplativer Blick aus dem Fenster böte sich da an. So wird der sogenannte Ziliarmuskel, der dafür da ist, die Linse für die Nahsicht einzustellen, entspannt. Bewusst und oft blinzeln befeuchtet das zu trockene Auge ausreichend.
Behandlung: Übungen aus dem Yoga
Wer hätte das gedacht? Yoga-Übungen gibt es, neben den Übungen fürs Büro, sogar speziell für die Augen. In regelmäßigen Abständen kann man zum Beispiel bewusst die Augen schließen und tief atmen. Etwas mehr Effekt hat folgende Übung, die den Augen ihre Feuchtigkeit zurückgibt.
- Augen weit aufmachen und den Blick nach oben, sozusagen auf 12 Uhr, richten
- Bis 5 zählen und den Blick eine Stufe weiter, auf 1 Uhr, wandern lassen
- Fortfahren, bis die Uhr einmal umrundet wurde und gegen den Uhrzeigersinn wiederholen
- Abschließend die Augen schließen und die warmen Handinnenflächen auf die Augen legen
- Die Augäpfel sollen sozusagen in der erwärmten Augenflüssigkeit schwimmen können.
- Die Augen langsam wieder öffnen
Natürliche Augenmittel bei trockenen, brennenden Augen
Neben dieser gibt es noch zahlreiche andere Augenübungen, um die Produktion der Augenflüssigkeit anzuregen oder die Augenmuskeln zu entspannen. Darüber hinaus kann man aber auch noch mit pflanzlichen Mitteln den Augen- und Kopfschmerzen entgegensteuern. Mit kalten Kompressen aus Augentrost- oder Kamillentee entspannen die Augen und beginnendes Brennen und Entzündungen können gelindert werden.
Neben Rückenschmerzen sind Augen- und Kopfschmerzen wohl die häufigsten Beschwerden von zu intensiver Büroarbeit. Unnatürliche Lichtsituationen und angestrengtes Schauen können sehr wahrscheinlich die Auslöser dafür sein, da die Augen oft empfindlich darauf reagieren und sich eine verspannte Augenmuskulatur auch in den restlichen Kopf ausstrahlen kann. Beruhigende Lichtverhältnisse, die nicht einfach nur auf Leistung trimmen sollen, und die Augen entspannende Übungen beugen Augen- und Kopfschmerzen vor.
Autor:
„Philip Platino leitet mit viel Engagement das Südtiroler Unternehmen Platinlux. Als erfahrener und zuverlässiger Ansprechpartner hat sich das italienische Familienunternehmen am Beleuchtungsmarkt einen Namen gemacht. Philip Platino legt als Unternehmer größten Wert auf den guten Umgang mit Kunden sowie auf eine professionelle Beratung.“
Foto: zwillingsbruder auf pixelio.de