Der „Mausarm“: Wer ihn hat, ist arm dran
26. November 2008 von Heibel
Wer viel am Computer sitzt, muss auf seine Gesundheit achten. Den meisten dürfte bekannt sein, dass das lange Arbeiten im Sitzen Probleme mit sich bringen kann: Übergewicht, Rückenschmerzen und Probleme mit den Augen. Doch auch der Ellenbogen leidet bei vielen unter der alltäglichen Arbeit vor dem Bildschirm. Bei andauernder Belastung und falscher Armhaltung kann sich das Gelenk entzünden. Da die Arbeit mit der Computermaus die Schmerzen häufig verursacht, wird die Krankheit häufig als „Sekretärinnenkrankheit“ oder „Mausarm“ bezeichnet.
Neuer Name für ein altes Phänomen:
Was in der Vergangenheit landläufig als „Tennisarm“ bekannt war, hat sich in den letzten Jahren aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung in den „Mausarm“ verwandelt. Beide Namen stehen für das Gleiche, das Repetitive Strain Injury Syndrom (kurz RSI-Syndrom). Beim RSI-Syndrom hat man Schmerzen in Unterarm und Händen, die durch eine Schädigung des Bewegungsapparates vom Nacken bis zur Hand entstehen.
Ein klar definiertes Krankheitsbild gibt es dabei nicht. Vielmehr werden unter dem Begriff mehrere Krankheitssymptome zusammengefasst, die durch die Belastung entstehen können. Dazu gehören die Sehnenscheidenentzündung, Verschleißerscheinungen an den Gelenken und/oder der Wirbelsäule, komplexes regionales Schmerzsyndrom oder Nervenkompressionssyndrome.
„Mausarm“ durch Monotonie
Das RSI-Syndrom kommt außer auf dem Tennisplatz vor allem bei Menschen vor, die sehr viel am Computer arbeiten. Insbesondere Bewegungsabläufe wie Tasten- oder Maus-Clicks sind für den „Mausarm“ verantwortlich. Daneben spielen auch persönliche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel eine hohe Arbeitsbelastung, Stress, Depressionen oder schlicht und einfach eine schlechte Körperhaltung.
Dem „Mausarm“ vorbeugen
Die wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen den „Mausarm“ sind: die Maus locker in der Hand halten, regelmäßige Pausen beim Schreiben am Computer einlegen, das Handgelenk dehnen und eine bequeme Haltung vor dem Bildschirm einnehmen. Sollten all diese Tipps nicht helfen, kommen Sie kaum an einer Therapie vorbei.
Therapiemöglichkeiten
Der „Mausarm“ kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Das Einfachste wäre natürlich, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Doch das ist leider schwierig, wenn man bedenkt, dass kein Büro ohne Computer auskommt. Ansonsten können eine Bestrahlungstherapie, Bewegungsbäder, Massagen oder Gymnastik helfen. In schweren Fällen kommt man allerdings kaum an der Einnahme von Medikamenten vorbei. Der letzte Ausweg ist eine Operation. Doch wer schon früh etwas gegen die Schmerzen unternimmt, kann fast immer einen Eingriff vermeiden.
Die 12 wichtigsten Tipps gegen den Mausarm:
1. einen höhenverstellbaren Stuhl mit Armlehnen benutzen
2. die Arme entlasten (V-förmige Tastatur oder zusätzliche Armauflage benutzen)
3. Handgelenke regelmäßig dehnen
3. Doppelklicks vermeiden
4. kein Mausrad benutzen
5. Maus wechseln (von der rechten in die linke Hand)
6. Handgelenk nicht abknicken (Durchblutungsstörungen drohen)
7. regelmäßige Pausen einlegen
8. schreiben mit 10 Fingern lernen
9. richtig sitzen
10. alternative Eingabegeräte (Tastatur, Spracheingabe, ext. Fuß-/Taster für Mausklick, Maussimulator, Stifttablett) benutzen
11. bei Pausen die Hände nicht auf Maus/Tastatur liegen lassen
12. Computerarbeit mit anderen Tätigkeiten abwechseln
Bildquelle: goenz auf aboutpixel.de
Bebilderte Dehnübungen für alle Betroffenen gibts hier: http://www.repetitive-strain-injury.de/dehnuebungen.php
[…] der Mausarm gehört dazu. Davon haben Sie vielleicht schon gehört. Ähnlich wie der Tennisarm […]