Die Muskelpumpe bringt das Blut in Schwung
1. Dezember 2008 von Riedel
Langes Sitzen und Stehen am Arbeitsplatz belastet den Körper. Besonders die Venen in den Beinen, die das sauerstoffarme Blut zum Herzen transportieren, werden durch mangelnde Bewegung belastet. Wenn man längere Zeit still sitzt, kann es passieren, dass das Blut zu langsam zum Herzen zurückfließt. Das kann gefährlich werden.
Nachdem die Arterien sauerstoffreiches Blut in Zellen, Muskeln und Organe transportiert haben, kommen die Venen ins Spiel. Das sauerstoffarme Blut muss wieder zum Herzen zurückgebracht werden. Ein Kreislauf, der bei einem Menschen funktionieren muss, damit er gesund bleibt.
Blut muss bergauf fließen
Der Mensch ist ein aufrecht gehendes Wesen und behält diese Position im Sitzen, Stehen oder Gehen immer bei. Deswegen muss das Blut von den Füßen „bergauf“ zum Herzen zurück fließen. Diese Aufgabe übernimmt im Körper die so genannte Wadenmuskelpumpe.
Wadenmuskeln drücken das Blut nach oben
Die Funktion der Wadenmuskelpumpe ist relativ simpel. Beim Anspannen der Wadenmuskulatur (Kontraktion) werden die Venen leicht zusammen gedrückt und dadurch wird das Blut nach oben gepresst. Unterstützt wird die Wadenmuskepumpe von den Venenklappen. Sie übernehmen eine Ventilfunktion und öffnen sich, sobald das Blut durch die Muskelkontraktion nach oben gedrückt wird. Bei nachlassendem Druck schließen sie sich wieder und verhindern so einen Rückfluss des Blutes in die falsche Richtung.
Krampfadern, dicke Beine und Varizen
On nun Krampfadern, dicke Beine, Schweregefühle in den Beinen mit Unterschenkelschwellungen (Ödemen), Thrombose, nächtlich auftretende Wadenkrämpfe oder sogar Beingeschwüre – Langes Sitzen und Stehen sowie allgemeiner Bewegungsmangel kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, wenn das Blut nicht ausreichend zum Herzen zurückgepumpt wird.
Am Arbeitsplatz lässt sich langes Sitzen und Stehen oftmals nicht vermeiden. Viele Menschen sitzen den Großteil ihrer Arbeitszeit am Schreibtisch oder stehen den ganzen Tag an einer Maschine. Dieser Bewegungsmangel wirkt sich auf die Wadenmuskelpumpe aus. Es gibt allerdings einiges, das man für eine ausreichende und gute Durchblutung der Beine tun kann.
Drei einfache Übungen für den Arbeitsplatz:
1) Stellen Sie sich mit geschlossenen Beinen auf die Fersen. Mit dem einen Arm können Sie sich an der Wand anlehnen, den anderen stemmen Sie in die Hüfte. Rollen Sie nun über die Fußsohle langsam ab und drücken Sie sich über die Zehen kräftig hoch.
Diesen Vorgang einige Male wiederholen.
2) Setzen Sie sich mit geradem Rücken und geschlossenen Beinen auf das vordere Drittel eines Stuhls. Ziehen Sie im schnellen Wechsel die Ferse und die Zehen an. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa 20 Mal und machen dann eine Pause.
3) Legen Sie sich auf den Boden, wenn möglich auf eine feste Unterlage. Lagern Sie beide Bein auf einer ca. 20 hohen Auflage (Polster oder Kissen). Heben Sie nun ein Bein an (ca. 70 Grad zur Bodenachse). Die Blutströmungsgeschwindigkeit wird in dieser Haltung erhöht. Strecken und beugen Sie zusätzlich das Fußgelenk und versuchen Sie, Ihre Zehen zu spreizen.
Eine weitere Übung in dieser Position: Im Liegen Fahrrad fahren.
Um Probleme mit der Muskelpumpe zu verhindern, sollten Menschen auch außerhalb des Arbeitsplatzes darauf achten, dass die Bewegung nicht zu kurz kommt und die Wadenmuskelpumpe aktiviert wird. Durch Wandern, Schwimmen, Joggen, oder Spazierengehen wird die arterielle und venöse Durchblutung der Beine gefördert und die Blutgefäße bleiben intakt.
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