„Nein“-Sager sind gesünder
12. Januar 2010 von Riedel
In jeder Firma gibt es Ja-Sager, die jede Aufgabe übernehmen, die ihnen aufgegeben wird. Wer aber seine Psyche und seine Gesundheit schonen will, sollte lernen, auch einmal „Nein“ zu sagen. Das tut Körper und Seele gut.
Es gibt Menschen, die jede Aufgabe übernehmen, die ihnen aufgetragen wird, auch wenn der Schreibtisch schon vor Arbeit überquillt. Oft liegt es daran, dass sie sich nicht trauen, auch einmal „Nein“ zu sagen. Das Ergebnis. Die Aufgaben werden nicht oder nur teilweise erledigt, man hat sehr viel Stress und der Spaß an der Arbeit geht verloren.
Nein sagen macht glücklich
Auch wenn es schwer fallen mag, auch einmal „Nein“ zu sagen, ist es wichtig genau das zu tun. Das trifft für den Job ebenso wie auf das Privatleben zu. Wer nichts ablehnen kann, wird auf die Dauer nicht nur unzufrieden sondern kann sogar krank werden. Das bestätigt auch der Berufsverband Deutscher Psychiater in Krefeld.
Lieber um Zeit bitten
Zugegeben ist es nicht immer einfach, seinem Chef oder einem Arbeitskollegen eine Bitte abzuschlagen. Wer sich schwer tut, „Nein“ zu sagen, obwohl man bereits mehr als ausgelastet ist, sollte zunächst einmal um Bedenkzeit bitten. In der Pause kann man dann leichter feststellen, ob man eine Aufgabe übernehmen kann oder nicht. Zudem wird man von der Anfrage nicht überrumpelt und muss nicht direkt eine klare Aussage treffen.
Ein Nein ist kein Beinbruch
Wenn der Chef um etwas bittet, lehnt wohl niemand direkt die Anfrage ab, weil man vor allem die Konsequenzen fürchten muss. Auch bei Kollegen sagt man oft „Ja“, um die Stimmung im Büro nicht zu verschlechtern. Allerdings sind die Gefahren bei einem „Nein“ häufig gar nicht so groß, erklären die Psycho-Experten.
Ein Nein ist kein Egoismus
Niemand will sich durch eine abgelehnte Bitte bei den Kollegen unbeliebt machen. Dabei erklären die Psychiater, dass man sich bewusst machen muss, dass man nicht von jedem gemocht werden muss. Wichtiger ist zu überlegen, welche Bedeutung der Mensch hat, der einen um etwas bittet. Es ist kein Zeichen von Egoismus, wenn man auch einmal „Nein“ sagt, sondern ein wichtiger Selbsterhaltungstrieb, der einen vor einem Burnout schützen kann. Man hat nur eine begrenzte Menge an Kraft. Und diese sollte man sinnvoll einsetzen. Sagt man immer „Ja“, wird man schnell zum Opferlamm, auf den jede ungeliebte Tätigkeit abgewälzt werden kann.
Verständnis und Vertrauen
Man sollte aber nicht einfach nur eine Anfrage ablehnen, raten die Experten. Wichtig ist es, die Absage auch zu begründen und um entsprechendes Verständnis zu bitten. Niemand nimmt es einem übel, wenn man auch eine gute Erklärung hat. Dem kann man auch entgegensteuern, wenn man sich für das Vertrauen bedankt, das einem entgegengebracht wird.
Foto: sublevel auf pixelio.de