Schlafdefizit durch zu viel fernsehen
15. Juni 2009 von Riedel
Wenn abends im Fernsehen noch ein guter Film läuft, bleiben wir noch wach, um den auch zu Ende zu sehen. Da ist es egal, wenn nach wenigen Stunden schon der Wecker klingelt. Viele Menschen setzen sich abends noch vor den Fernseher und gegen spät ins Bett. Doch wer seinen Schlafrhythmus vom Fernseher bestimmen lässt, schläft oft zu wenig. Das kann zu einem Schlafdefizit führen.
7 bis 8 Stunden Schlaf sollten sein
Rund 7 bis 8 Stunden Schlaf sollte man sich jede Nacht gönnen. Wird es weniger, drohen gesundheitliche Schäden wie Übergewicht durch Schlafmangel, Erkältungen oder Herz-Rhythmus-Störungen. Zudem ist man am nächsten Tag bei der Arbeit unkonzentriert und wenig produktiv. Schläft man über einen längeren Zeitraum zu wenig, kann man auch ein chronisches Schlafdefizit entwickeln. Das bestätigt eine Studie der University of Pennsylvania School of Medicine in Philadelphia.
Die Hälfte glotzt bis zum Einschlafen
Für ihre Studie werteten die US-Wissenschaftler Daten von 21.475 Personen ab 15 Jahren aus, die zwischen 2003 und 2006 erhoben worden sind. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage, was die Versuchspersonen zwei Stunden vor und nach der Schlafenszeit taten. Wen wundert´s – Fernsehen war dabei mit fast 50 Prozent die absolute Lieblingsbeschäftigung vor dem Einschlafen.
TV-Programm diktiert den Schlafrhythmus
Problematisch war bei den Versuchspersonen, dass sie sich vom TV-Programm diktieren lassen, wann sie ins Bett gehen. Kommt ein spannender Film oder eine interessante Dokumentation, verschob sich die Bettzeit um Minuten oder Stunden. Unabhängig vom persönlichen Schlafbedarf. Da spielte auch keine Rolle, wann sie am Tag darauf aufstehen mussten.
Chronisches Schlafdefizit
Ab und zu etwas länger aufbleiben ist kein Problem. Doch wer zu oft zu wenig schläft, kann sogar ein chronisches Schlafdefizit entwickeln und unter permanentem Schlafmangel leiden. Mit ernsten Folgen. Dazu gehören eine verminderte Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit und ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Laut der Studie droht sogar ein verkürztes Leben.
Wer also im Spätprogramm noch einen Film findet, den man unbedingt sehen will, so kann man den auch am nächsten Tag in der Videothek ausleihen. So bekommt man trotzdem genügend Schlaf.
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