Überstunden schaden dem Herz
14. Juli 2010 von Riedel
Die Arbeit und besonders Stress am Arbeitsplatz können dem Herz zu schaffen machen. Aber nicht nur Stress ist ungesund. Wer zu viel Zeit bei der Arbeit verbringt, schadet auch seinem Herz. Bei drei bis vier Überstunden am Tag steigt das Herzrisiko um 60 Prozent.
Überstunden schaden dem Herz
Eine Langzeitstudie aus Großbritannien hat untersucht, wie sich Überstunden auf die Herzgesundheit auswirken. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass Arbeitnehmer, die regelmäßig drei oder vier Stunden länger am Tag am Arbeitsplatz sitzen, ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen haben als ihre Kollegen, die pünktlich Schluss machen.
Die Daten für die aktuelle Untersuchung stammen aus der so genannten Whitehall II-Studie. Bei dieser Studie werden seit 1985 die Gesundheitsdaten von mehr als 10.000 Angestellten in britischen Behörden gespeichert. Seit Anfang der 1990er Jahre werden auch die geleisteten Arbeitsstunden dokumentiert.
Herzprobleme bei Angestellten
Die jetzige Untersuchung basiert aus den Gesundheitsdaten von mehr als 6.000 Männern und Frauen, deren Gesundheit bis 2004 dokumentiert wurde. In diesem Zeitraum von durchschnittlich 11,2 Jahren erlitten 369 der öffentlich angestellten Briten einen Herzvorfall wie Herzinfarkt, plötzlichen Herztod oder eine Herzmuskelentzündung.
Risikofaktoren berücksichtigt
Bei der Einschätzung des Herzrisikos spielten nicht nur die reinen Überstunden eine Rolle. Die britischen Forscher berücksichtigten auch andere Faktoren wie Alter und Geschlecht. Auch die Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Blutfettwerte oder Übergewicht wurden bei der Auswertung beachtet. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Angestellten, die jeden Tag elf bis zwölf Stunden am Schreibtisch sitzen und so und drei oder vier Überstunden leisten, ein um rund 60 Prozent erhöhtes Herzrisiko haben.
Warum leidet das Herz?
Die Gründe für das erhöhte Herzrisiko sahen die Wissenschaftler unter anderem darin, dass Arbeitnehmer, die eher zu Überstunden bereit sind, auch vermehrt zu Konkurrenzbereitschaft und Angespanntheit neigen. Das führt zu Stress, der das Herz belastet. Die zusätzlich im Büro verbrachte Zeit kann aber auch zu Depressionen, Angstgefühlen und Schlafdefiziten führen. Und erholen kann man sich im Büro auch nicht.
Zwar kann man nicht immer verhindern, dass man länger am Schreibtisch sitzen muss. Aber grundsätzlich sollte man doch darauf achten, pünktlich Schluss machen zu können.
Foto: goenz auf aboutpixel.de
Wer hat keine Zeit?…
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