Wie viel Urlaub braucht der Mensch?
10. Juli 2012 von Riedel
Langsam kommen wir in Urlaubsstimmung. Tatsächlich sind die Sommerferien für viele Berufstätige die einzige Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum zu entspannen. Aber wie viel Urlaub braucht man und bekommt man die benötigte Menge Freizeit überhaupt?
Im Sommer nehmen wir uns eine Auszeit, die die meisten von uns dringend brauchen. Doch obwohl für viele die psychische Belastung im Job immer größer wird, wird der Urlaub immer kürzer. Während der Haupturlaub vor knapp 30 Jahren noch 17,4 Tage betrug, gönnte sich der durchschnittliche Deutsche im Jahr 2011 nur noch 12,9 Tage Urlaub am Stück. Also fast eine Woche weniger. Stattdessen wird der Urlaub eher in Etappen genommen. Die Frage bleibt, ob man sich in dieser kurzen Zeit überhaupt erholen kann.
Zweimal kurz statt einmal lang
Wie so oft hängt das primär vom Typ ab. Der eine kann eben schneller, der andere etwas langsamer abschalten. Und für viele Arbeitsexperten ist es wichtiger, was man im Urlaub macht, um abzuschalten. Tatsächlich ist es meistens nicht sinnvoll, den Jahresurlaub am Stück zu nehmen, da man in der Regel ein paar Tage braucht, um den Job zu vergessen und auch körperlich abzuschalten, dafür bereits drei bis vier Tage vor Ende des Urlaubs bereits wieder im Kopf am Schreibtisch sitzt. In diesem Fall ist es besser, zweimal zwei Wochen frei zu nehmen statt einmal vier Wochen am Stück.
Dieser Meinung ist auch Prof. Martin Lohmann vom Institut für Tourismusforschung in Kiel, der im Gespräch mit der Kölner Boulevardzeitung „Express“ betont, dass man den größten Erholungsgewinn nachweislich in den ersten drei bis vier Tagen erreicht. Anschließend bleibt der Entspannungslevel gleich. Allerdings kann sich bereits vor dem Urlaub durch die Vorfreude eine gewisse Entspannung einstellen. Wer zweimal in die Ferien fährt, profitiert dann auch doppelt.
Wie man dann im Urlaub entspannt, hängt vom Typ ab. Hier gibt es keine universelle Weisheit. Der eine relaxt am Pool, der andere treibt Sport und der dritte schaut sich neue Kulturen an. Hier muss jeder seine persönliche Energiequelle finden. Dann klappt es auch mit der Entspannung.