Bewusst genießen – Wer langsam isst, bleibt schlank
22. Dezember 2009 von Riedel
In der kurzen Mittagspause schlingen viele Menschen ihr Essen einfach hinunter. Schließlich hat man nur wenig Zeit. Leider macht sich das auch schnell auf der Waage bemerkbar. Denn wie eine aktuelle Studie belegt, macht langsam essen schlank.
Gut gemeinte Schikane
Schon als kleines Kind sagte man uns, dass wir langsam essen und nicht so schlingen sollten. Wirklich gehalten hat man sich selten, wenn das Essen lecker war. Auch heute nimmt man sich meistens nur sehr wenig Zeit zum Essen und schlingt die Mahlzeiten mehr oder weniger nur so herunter. Wer damals eine solche Aussage als bloße Schikane empfunden hat und sich auch heute keine Zeit zum Essen nimmt, sollte spätestens jetzt eines Besseren belehrt werden. Eine griechische Studie hat nämlich ergeben, dass Langsamesser weniger Hunger haben.
Essen als Selbstzweck
Eine Mahlzeit ist häufig nur noch Mittel zum Zweck. Schließlich muss der Körper mit Energie versorgt werden. Also isst man – um möglichst wenig Zeit zu verlieren – vor dem Fernseher oder dem PC und in der Mittagspause „atmet“ man sein Essen nur so weg, um sich möglichst schnell wieder wichtigeren Dingen widmen zu können.
Studie: Langsam essen reduziert den Hunger
Eine im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichte Studie griechischer Ernährungsmediziner der Universität Athen hat nämlich untermauert, was schon lange vermutet wird: Langsam essen ist Trumpf. Nicht nur, dass eine gut gekaute Mahlzeit nicht so schwer im Magen liegt; wer langsam isst, ist auch schneller und länger satt und nimmt so über den Tag verteilt weniger Kalorien zu sich.
Eis als Testobjekt
Die Forscher servierten 17 Männern an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils exakt die gleiche Menge Eiscreme. An Tag eins gaben sie den Probanden fünf Minuten Zeit, um das Eis zu vertilgen, an Tag zwei dreißig Minuten. In den dreieinhalb Stunden nach der Nahrungsaufnahme wurde den Männern in regelmäßigen Abständen Blut abgenommen. Anhand dieser Werte gewannen die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Aktivität der Verdauungshormone.
Appetit wird gezügelt
Das Ergebnis: Die Appetit zügelnden Darmhormone PYY und GLP-1 wurden bei langsamem Verzehr verstärkt und über einen längeren Zeitraum ausgeschüttet. Ihre durchschnittliche Konzentration lag nach dem langsamen Mahl 40 bzw. 27 Prozent höher als nach dem schnellen. Man bekommt also später Hunger, wenn man sein Essen genießt.
Das bedeutet: Es gibt neben bzw. ergänzend zu Sport und einer Ernährungsumstellung noch einen dritten Weg, sein Gewicht zu reduzieren oder zumindest zu halten. Jetzt muss man sich nur noch die nötige Zeit dafür nehmen.
Foto: Lichtbild Austria auf pixelio.de