Die größten Ernährungsfallen und wie man sie vermeidet (Teil5)
8. Oktober 2010 von Riedel
Einige Menschen sind übergewichtig, obwohl sie sich gesund ernähren, oder dies zumindest glauben. Dass viele Menschen übergewichtig sind, liegt aber häufig nicht an den falschen Lebensmitteln, sondern an versteckten Ernährungsfallen, in die man allzu leicht hineintappt. Die fünfte Ernährungsfalle ist der Name eines Gerichts.
Namen sind sprichwörtlich nichts als Schall und Rauch. Was für Menschen gelten mag, gilt allerdings nicht für die Ernährung. Denn was gut klingt, wird auch bevorzugt verspeist. Auch wenn es teurer ist und so den Restaurantbesitzer und Supermarktketten in die Kassen spielt. Oder was würden Sie im Restaurant eher bestellen: Rindergeschnetzeltes oder Boeuf Stroganoff, Kalte Gemüsesuppe oder andalusische Gazpacho? Wahrscheinlich jeweils das zweite, auch wenn es das gleiche Gericht, aber wahrscheinlich teurer ist.
Was die Amis schon wussten
Schon im zweiten Weltkrieg machten sich die Amerikaner diesen Effekt zu Nutze. Während die US-Soldaten das meiste Fleisch an die Front geschickt bekamen, blieben für die Bevölkerung als tierischer Eiweißlieferant nur Fleischabfälle und Innereien wie Herz, Hirn, Leber und Nieren. Das wollte aus nachvollziehbaren Gründen aber keiner essen. Daher bat das Verteidigungsministerium mehrere Psychologen um Hilfe.
Die Psychologen stellten fest, dass gerade das Wort „Innereien“ bei der Bevölkerung auf keine Große Gegenliebe, ja sogar auf Ablehnung stieß. Die meisten stellten sich unter Innereien etwas Unappetitliches vor. Also wurde auf den Verpackungen das Wort Innereien gestrichen und durch „Fleischvielfalt“ (variety meats) ersetzt. Mit großem Erfolg.
Denn die Regierung und mehrere Unternehmen unterstützten die Kampagne und führten den Namen variety meats beispielsweise als Zutat in Kochbüchern ein. Zudem boten Metzger ebenfalls variety meats an und Informationsbroschüren warben für die Innereien. Mit Erfolg wie die steigenden Verkaufszahlen zeigten.
Von den unterschiedlichen Namen lassen wir uns auch unbewusst in Restaurants und Supermärkten blenden. Auch hier lohnt sich grundsätzlich ein Blick auf die Inhaltsstoffe.
Foto: heifisch auf pixelio.de