Dreiste Werbelügen – Foodwatch sucht den Windbeutel 2011
6. Juni 2011 von Riedel
Bereits zum dritten Mal verleiht die Verbraucherschutz-Organisation „Foodwatch“ den Windbeutel des Jahres für die dreisteste Werbelüge der Nahrungsmittelhersteller. Sie können selber entscheiden, wer Nachfolger von Danone´s Actimel und Monte von Zott wird.
Machen wir uns nichts vor… auch wenn uns die Etiketten auf vielen Nahrungsmitteln vorgaukeln wollen, dass die Produkte „gesund“, „leicht“ oder „vitaminreich“ sind, entspricht das oft nicht der Wahrheit. Daher hat es sich die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ zur Aufgabe gemacht, die dreistesten Werbelügen zu enttarnen. Seit 2009 dürfen Verbraucher abstimmen, welcher Hersteller die dreisteste Werbelüge verbreitet. Auch 2011 können die Verbraucher abstimmen, welches Produkt weniger hermacht, als es die Werbung verspricht. Foodwatch hat dafür 5 passende Kandidaten vorgeschlagen. Bis zum 16. Juni hat jeder die Möglichkeit, auf www.abgespeist.deseine Stimme abzugeben.
Die Kandidaten:
„Nimm 2“ von Storck
Gesund naschen mit vielen lebenswichtigen Vitaminen. Das ist der Ruf, denn „Nimm 2“ von Storck bei vielen Eltern genießt. Also haben sie auch kaum etwas dagegen, wenn der Nachwuchs nicht nur ein Bonbon nimmt. Die zugesetzten wertvollen Vitamine sind aber laut Foodwatch überflüssig, da sie vom Körper nicht angenommen und unverdaut wieder ausgeschieden werden. Stattdessen lernen die Kinder, dass sie auch Bonbons statt Obst essen können, um den täglichen Vitaminbedarf zu decken. Aber ein Bonbon ist ein Bonbon.
„Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen“ von Kühne
Die Etiketten des Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen möchten uns Glauben machen, in dem Glas steckt eine Jahrhunderte alte Gurken-Tradition. Doch auch wenn das Glas alt aussieht, sind die zahlreichen Aromen und Farbstoffe eher ein Zeugnis der modernen Lebensmitteltechnologie.
„Ferdi Fuchs Mini-Würstchen“ von Stockmeyer
Mini-Produkte sind oft Lockmittel für Kinder. So auch bei den Mini-Würstchen mit dem lustigen Fuchs. Doch in Wirklichkeit sind die vitaminisierten „Ferdi Fuchs“-Würstchen mit je 2 von 100 Gramm wahre Salz-Bomben. Ein Beitrag zur gesunden Ernährung sind die Würstchen vom Stockmeyer laut Foodwatch jedoch nicht, eher ein Beitrag zum späteren Bluthochdruck.
„Activia“ von Danone
Der probiotische Joghurt „Activia“ schickt sich an, Nachfolger von Actimel aus dem Hause Danone zu werden. Gewinnt das angeblich so gesunde Produkt, das eine Wunderwaffe gegen Verdauungsbeschwerden sein und das Darmwohlbefinden verbessern soll, würde Danone nach 2009 bereits zum zweiten Mal den goldenen Windbeutel gewinnen. Zwar kann sich laut Foodwatch bei einzelnen ein Wohlbefinden im Magen ausbreiten, doch das klappt mit deutlich günstigeren Hausmitteln wie Trockenpflaumen, Weizenkleie oder einem Spaziergang ebenfalls.
„Milch-Schnitte“ von Ferrero
Milch Schnitte schmeckt angeblich leicht und belastet nicht. Davon überzeugen uns seit Jahrzehnten prominente Sportler wie die früheren Tennisprofis Carl-Uwe Steeb, Anke Huber, Box-Weltmeisterin Susianna Kentikian oder aktuell die Bergsteiger Thomas und Alexander Huber (Huber-Buam). Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Milch-Schnitte besteht zu rund 60 Prozent aus Zucker und Fett. Im Vergleich dazu ist eine Schoko-Sahnetorte laut Foodwatch beinahe ein Diät-Produkt.
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Foto: abgespeist.de