Essen und trinken im Vorbeigehen
7. Juli 2009 von Riedel
Essen und trinken erledigen viele Menschen nur noch quasi im Vorbeigehen. Die Ernährung zum Mitnehmen, Neudeutsch auch gerne als „to go“ bezeichnet, hat Hochkonjunktur. Doch was die Fast Food Anbieter freut, ist für Ernährungswissenschaftler ein Albtraum.
In Deutschen Großstädten gibt es mittlerweile alles, was man sich zum Essen und trinken vorstellen kann, auch als Mitnehm-Portion. Egal ob die klassischen Fast Food Gerichte wie Burger oder Döner oder auch eigentliche Genießer-Getränke wie Kaffee oder Cocktails. Alles wird serviergerecht im praktischen Trage-Format angeboten. Doch während die Kassen der To-Go-Anbieter gefüllt werden, leidet unsere Gesundheit.
Weniger Zeit fürs Essen
Da wir zumindest subjektiv immer weniger Zeit haben, widmen wir uns auch unserer Ernährung immer weniger Zeit. Essen und trinken wird nur noch als notwendiges Übel wahrgenommen, für das man aus lauter Hektik und Stress keine wertvolle Zeit erübrigen kann. In der Mittagspause gibt es oft nur einen kurzen Happen und der Kaffee wird morgens nur noch im Pappbecher vom Kiosk geholt.
McD mit Umsatzplus
Diese Eiltempo-Ernährung ist aber alles, nur nicht gesund. Die Einzigen dem von der Ernährungs-Hektik profitieren, sind die Anbieter auf dem Mitnahme-Markt. Der Fast-Food Riese McDonald´s beispielsweise verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 alleine in Berlin ein Umsatzplus von fast 5 Prozent. Rund 40 Prozent der Kunden nehmen sich nicht einmal die Zeit, im Restaurant zu essen, sondern nehmen Burger und Pommes direkt mit.
15 Minuten für die Verdauung
Diese Hochdruck-Ernährung ist aber alles – nur nicht gesund. Denn der Körper braucht Zeit, bis er ein Sättigungsgefühl empfindet. Rund 15 Minuten dauert es, bis der Magen auch als voll empfunden wird. Wer in kurzer Zeit viel fettiges, kalorienreiches Essen in sich hineinstopft, isst meist mehr, als er eigentlich nötig hätte. Man merkt erst zu spät, dass man satt ist. Fast ebenso schlimm ist das Essen nebenher. Quasi unbemerkt trinken und essen wir unterwegs Kalorien, die man selber nicht wahrnimmt, aber auf der Waage ihre Spuren hinterlassen.
Wer sich fürs Essen Zeit nimmt, kann dieses auch genießen und muss den Gang auf die nächste Waage nicht unbedingt fürchten.
Foto: caulfield auf pixelio.de