Gute oder schlechte Kohlenhydrate
11. Dezember 2020 von Riedel
Unser Körper und unser Kopf braucht Energie, um fit und produktiv zu sein. Dazu braucht er hochwertige Quellen, die fit aber nicht träge machen.
Kohlenhydrate gehören neben Fett und Eiweiß zu den drei großen Nährstofffgruppen, die für den Mensch unersetzlich sind. Aber wer sich schon einmal mit dem Thema Ernährung befasst hat, kennt die Diskussion um Kohlenhydrate. Für die einen sind Kohlenhydrate Zucker, die nur dick machen, für die anderen sind sie eine wichtigen Energiequelle, auf die man bei einer gesunden Ernährung nicht verzichten kann. Um es gleich vorweg zu nehmen, eine eindeutige Antwort gibt es hier nicht. Es kommt auf die Menge und auf die Quelle an.
Wofür Kohlenhydrate
Vereinfacht gesagt sind Kohlenhydrate Energielieferanten, ohne die im Körper fast nichts funktionieren würde. Muskelbewegungen und Denkprozesse beispielsweise funktionieren nur, wenn der Körper Energie hat. Beim Stoffwechsel kann er Kohlenhydrate in Energie umsetzen. Das geht deutlich einfacher als beispielsweise bei Fetten. Daher sind Kohlenhydrate der Energielieferant Nr. 1 im Organismus. Insofern sind sie für den Körper unverzichtbar.
Schlechte Kohlenhydrate
In den letzten Jahren haben Kohlenhydrate einen üblen Ruf bekommen. Angeblich sollen sie dick machen, da sie viele Kalorien beinhalten. Daher empfehlen einige Ernährungsberater, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Auch Ausdauersportler raten teilweise zu einer so genannten Low Carb, also wenig Kohlenhydrate, oder gar zu einer No Carb Ernährungsweise, bei der man auf Kohlenhydrate komplett verzichtet. Diese Empfehlungen sind aber mit Vorsicht zu genießen und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Abnehmen – Zunehmen
Ob man nun abnimmt oder zunimmt hat in erster Linie nichts mit den Kohlenhydraten zu tun sondern wie viele Kalorien man am Tag zu sich nimmt. Wer mehr verbraucht als konsumiert nimmt ab. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt als er verbraucht nimmt zu. Eine allgemeine Empfehlung zu geben ist hier unmöglich, da jeder Organismus und jeder Stoffwechsel anders funktioniert. Während beim einen der Organismus sehr effektiv funktioniert und die Kohlenhydrate zu einem hohen Prozentsatz in Energie umgewandelt wird, geht beim anderen viel verloren und er muss deutlich mehr Nahrung zu sich führen, um den Energiebedarf zu decken. Oder anders gesagt kann der eine essen was er will und wird nicht dick, während der andere sprichwörtlich an einer Bäckerei vorbei läuft und ein Kilo zunimmt.
Hochwertige Kohlenhydrate
Grundsätzlich sind Kohlenhydrate nichts Schlechtes. Es kommt nur auf die Qualität und die Menge an. Einfache Kohlenhydrate wie Haushaltszucker oder Weißmehl können vom Körper sehr einfach verstoffwechselt werden. Die daraus gewonnene Glucose geht schnell in die Blutbahn, senkt den Insulinspiegel rasch und sorgt dafür, dass der Körper wieder schnell Hunger bekommt. Komplexe Kohlenhydrate brauchen mehr Zeit, bis sie verstoffwechselt werden. Sie bleiben länger im Körper und sorgen dafür, dass sich ein Hungergefühl später einstellt. In der Folge bleibt man länger satt, man isst später und weniger und kann so die Gesamtzufuhr an Kalorien senken.
Gute oder schlechte Kohlenhydrate
Beim Kantinenessen ist oft das Problem, dass minderwertige Kohlenhydrate verwendet werden. Diese sind deutlich günstiger als hochwertige Kohlenhydrate haben aber mehrere Nachteile. Sie kennen vielleicht das Suppenkoma. Man fühlt sich voll, wird müde und unproduktiv, weil der Körper viel zu verdauen hat, hat aber nach kurzer Zeit wieder großen Hunger. Hochwertige Kohlenhydrate brauchen länger, bis sie verdaut sind und sind daher gerade im Büro empfehlenswert. Zudem beinhalten sie oft noch andere Mikronährstoffe, die für den Organismus unverzichtbar sind. Versuchen Sie daher, lieber Vollkornnudel statt einfachen Nudeln zu essen. Auch Kartoffeln, Basmati Reis, Nüsse und Samen oder Hülsenfrüchte sind wertvolle Kohlenhydratlieferanten. Ungünstig sind dagegen verarbeitete Lebensmittel wie Pommes, Kartoffelbrei aus Pulver oder auch Langkornreis.
Exotische Neuzugänge
In den letzten Jahren haben sich einige Nahrungsmittel etabliert, die ebenfalls wertvolle Energieträger sind. Dazu gehören beispielsweise Quinoa, Hirse oder Bulgur. Ob Kohelnhydrate aber dick machen, kannn jeder für sich selbst beeinflussen. Denn es gilt wie fast immer bei der Ernährung, dass die Dosis das Gift macht.
Foto: schemmi auf pixelio.de