Mehr Hunger durch Fett
18. September 2009 von Riedel
Zu viel fettiges Essen führt unweigerlich zu Gewichtszunahme. Dafür sind aber nicht nur die darin enthaltenen Kalorien verantwortlich. Auch das Fett selber kann Einfluss auf das Hungergefühl nehmen und so dafür sorgen, dass wir mehr essen als wir eigentlich wollen.
Kennen Sie das Gefühl, nach einer Mahlzeit im Fast-Food-Restaurant mit Pommes und Burger nach kurzer Zeit wieder hungriger zu sein, als vor dem Essen? Daran könnte das Fett im Junk-Food schuld sein. Denn wie eine aktuelle Studie der Universität von Texas in Dallas ergeben hat, könnte Fett im Gehirn Einfluss auf das Hungergefühl nehmen.
Gesättigte Fettsäuren beeinflussen das Gehirn
Besonders die gesättigten Fettsäuren, die besonders in tierischen Fetten wie in Schweinefleisch und Butter enthalten sind, können den Regelmechanismus des Körpers stören und so Einfluss auf das Hungergefühl nehmen. Die gesättigten Fettsäuren bringen das Gehirn dazu, an die Zellen bestimmte Signale auszusenden. Die Zellen ignorieren daraufhin die Signale der Hormone Leptin und Insulin. Da diese beiden Hormone aber dem Körper signalisieren, dass genügend Nährstoffe vorhanden sind, führt diese Nicht-Beachtung der Hormone dazu, dass sich kein Sättigungsgefühl einstellt.
Nimmt man also vermehrt gesättigte Fettsäuren zu sich, nimmt man schnell mehr Nährstoffe zu sich, als man eigentlich bräuchte, so das Ergebnis der US-Forscher.
Studie mit Ratten
Für ihre Studie experimentierten die US-Wissenschaftler mit Ratten, denen sie entweder Fette mit einem hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren wie Butter und andere Milchprodukte, oder ungesättigte Fettsäuren und Fette mit einem hohen Ölsäure-Anteil wie Oliven- oder Traubenkernöl zu fressen gaben. So konnten die Forscher herausfinden, welchen Einfluss verschiedene Fette auf das Hungergefühl haben. Wichtig war bei der Studie, dass die Zahl der konsumierten Kalorien bei beiden Versuchsgruppen gleich war.
Leptin und Insulin
Das Ergebnis der Studie war eindeutig. Nahmen die Ratten mehr gesättigte Fettsäuren zu sich, waren die Zellen deutlich unempfindlicher auf den Einfluss von Leptin und Insulin. Daraufhin stellte sich erst viel später ein Sättigungsgefühl ein als bei der Kontrollgruppe und die Ratten aßen mehr. Die Ratten, die die ungesättigten Fettsäuren zu sich nahmen, blieben weiterhin empfindlich auf den Einfluss der Hormone.
Gesättigte Fettsäuren verursachen Diabetes
Bisher konnte der Zusammenhang zwischen gesättigten Fettsäuren und dem Hungergefühl nur bei Ratten festgestellt werden. Dennoch empfehlen die Forscher, um nicht unnötig Gewicht zuzulegen, besser auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die gesättigten Fettsäuren bei Menschen den gleichen Einfluss auf das Gehirn nehmen. Außerdem ist schon länger bekannt, dass auch beim Menschen die gesättigten Fettsäuren die Empfindlichkeit gegen Insulin herabsetzt, was langfristig Diabetes verursachen kann.
Foto: marion loffler auf pixelio.de