Treibhausgase durch Übergewicht
27. April 2009 von Riedel
Dass Übergewicht ungesund ist, braucht man niemandem mehr zu erklären. Aber nicht nur der eigene Körper leidet unter zu vielen Kilos. Auch die Umwelt wird durch das Menschliche Übergewicht bedroht.
Eine Gigatonne mehr Kohlenstoff
Stress, Übergewicht und Rückenschmerzen sind die modernen Zivilisationskrankheiten, unter der viele Menschen zu leiden haben. Und die Umwelt leidet zumindest unter dem Übergewicht mit. Londoner Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass eine schlanke Bevölkerung mit einer Milliarde Einwohnern rund eine Gigatonne (1.000.000.000 Tonnen) weniger Kohlenstoff ausstößt, als eine übergewichtige Gesellschaft.
Mehr Nahrung – mehr Treibhausgase
Dicke Menschen verursachen mehr schädliche Treibhausgase, so die Londoner Forscher. Zum einen essen dünne Menschen weniger. So essen vergleichsweise dünne Vietnamesen rund 20 Prozent weniger als eine Gesellschaft, in der rund 40 Prozent der Menschen übergewichtig sind wie in Deutschland oder eben Großbritannien. Dies soll gut für das Klima sein, da weniger Nahrung produziert werden muss. Erfahrungsgemäß entsteht bei der Nahrungsmittelproduktion viel Treibhausgas.
Mehr Gewicht verbraucht mehr Treibstoff
Zum anderen produziert eine dicke Gesellschaft mehr Abgase, so die Wissenschaftler Phil Edwards und Ian Roberts von der Londoner School of Hygiene and Tropical Medicine. Denn wenn man mehr dicke Menschen transportieren muss, verbraucht man auch mehr Energie.
Zählt man die geschätzte Menge der eingesparten Treibhausgase zusammen, so summiert sich die Menge auf rund eine Gigatonne, also eine Milliarde Tonne Kohlenstoffdioxid, die eine dünne Gesellschaft einsparen würde.
Abnehmen gegen den Klimawandel
„Wenn man sich in einem schweren Körper bewegt, ist es, als würde man mit einem Spritfresser durch die Gegend fahren“, erklärten die Autoren auf spiegel.de. „Je schwerer wir sind, desto schwerer ist es, sich zu bewegen, und wir werden von unseren Autos abhängig.“
Dünn zu sein ist also nicht nur gut für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Im Kampf gegen den Klimawandel rufen die Forscher darum auch dazu auf, das Übergewicht als Schlüsselfaktor zu berücksichtigen.
Foto: battman auf pixelio.de