Übergewicht: Ost-West-Gefälle
30. Januar 2009 von Riedel
Übergewicht ist in Deutschland keine Seltenheit. Fast jeder vierte Bundesbürger ist sogar fettleibig. Schaut man sich die regionalen Unterschiede an, gibt es ein Ost-West-Gefälle. Die meisten Dicken leben in Ostdeutschland.
Bei den Dicken führt Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt führt bundesweit. Zumindest was die Anzahl fettleibiger Menschen angeht. Das hat die GEMCAS-Studie (German Metabolic and Cardiovascular Risk Project) ergeben, bei der die Daten von 36.000 Teilnehmern aus mehr als 1.500 Hausarztpraxen ausgewertet worden sind. Laut der Studie ist der Anteil von Adipösen in Sachsen-Anhalt mit 28,3 Prozent am höchsten. Mit 19,8 Prozent gibt es in Bremen die wenigsten Dicken.
Bei der Studie wurden Körpergröße, Gewicht, Bauchumfang und die Stoffwechselsituation untersucht.
23 Prozent sind fettleibig
Aber nicht nur der Anteil in Sachsen-Anhalt ist beunruhigend. Im gesamten Bundesgebiet sind 23 Prozent der Bevölkerung adipös, d.h. Sie haben einen BMI von 30 und mehr. Generell lässt sich ein Gefälle von Nordost nach Südwest feststellen. Die meisten Dicken leben in Sachsen und Niedersachsen, die wenigsten in Bremen und Baden-Württemberg.
37 Prozent über dem kritischen Fettwert
Der BMI ist nur eine ungenaue Größe, da auch sehr muskulöse Menschen mit einer großen Muskelmasse zu der Gruppe der Übergewichtigen gezählt werden könnten. Viel deutlicher wird die Problematik, wenn man den Bauchumfang der Befragten untersucht. 37 Prozent der Bevölkerung haben einen hohen Bauchumfang, der ein Risikofaktor für einen Herzinfarkt und Diabetes Typ-2 darstellt. Bei den Männern ist die kritische Grenze 102 cm, bei den Frauen 88 cm und mehr als jeder dritte Deutsche hat die kritische Grenze überschritten. Die meisten Dicken leben dabei in Sachsen-Anhalt, die wenigsten in Bremen.
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