Warum man nicht aufhören kann zu knabbern
21. Oktober 2009 von Riedel
Eine Tüte Chips, Gummibärchen oder eine Tafel Schokolade gehören für viele zu einem gelungenen Fernsehabend. Ein paar Chips wären auch nicht schlimm. Doch leider kann man erst aufhören zu knabbern, wenn die Tüte leer ist. Aber warum fällt uns das Aufhören so schwer.
Wenn man doch nur nach 5 Chips aufhören könnte zu essen, wäre für viele der Gang auf die Waage nur halb so schlimm. Beim Knabbern erst ein Ende zu finden, wenn die Tüte leer ist, hat aber meistens nichts mit fehlender Willenskraft zu tun. Es sind vielmehr bestimmte Inhaltsstoffe, die uns beinahe zum Weiteressen zwingen.
Egal ob süß oder salzig, in beinahen allen Knabbereien stecken Zutaten, die Hunger nach mehr verursachen und den Appetit anregen. Dass man das auch auf der Waage sieht, ist den Herstellern egal. Schließlich verkaufen sie mehr, wenn eine Packung nur für einen Fernsehabend reicht.
Glutamat
Glutamat beispielsweise macht Appetit. Es ist in vielen „pikanten“ und scharfen Knabbereien zu finden. Teilweise steht es auch unter der Bezeichnung „Hefeextrakt“ auf der Zutatenliste, obwohl auf dem Produkt „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“ steht.
Aroma und Aromastoffe
Das Problem der Aromastoffe, die in so gut wie allen Knabberkram enthalten sind, ist, dass sie intensiv schmecken. Der Körper wird beinahe süchtig nach dem intensiven Geschmackserlebnis und verlangt immer mehr. Bis eben nichts mehr da ist. Andere Lebensmittel schmecken plötzlich fade und üben keinen Reiz aus.
Das gilt übrigens auch für „natürliche Aromastoffe“, die nicht wirklich natürlich sind, sondern im Labor synthetisiert werden. Sie schmecken ebenfalls extrem stark und regen so den Appetit auf mehr an.
Fruchtzucker und Süßstoff
Viel Zucker in den Naschereien sorgt für einen Anstieg des Insulinspiegels. Dadurch werden Heißhungerattacken ausgelöst. Das gilt übrigens auch für Fruchtzucker und Süßstoff. Insofern braucht man auch keine Süßigkeiten, die mit Fructose oder Süßstoff gesüßt sind. Denn die sind nicht weniger ungesund als es richtiger Zucker ist.
Salz
Salz beispielsweise in Chips oder Salzstangen bindet den Speichel. Da der Körper beim essen vermehrt Speichel bildet, will er sofort mehr zu essen haben. Und was läge näher, als zum nächsten Chip zu greifen.
Fazit:
Letztendlich gibt es kaum etwas, was man gegen diese süchtigmachenden Inhaltstoffe unternehmen kann. Außer, man hat wirklich eine enorme Selbstdisziplin. Teilweise hilft es, nur einen Teil der Packung in eine Schale zu schütten, den Rest luftdicht zu verschließen und zurück in den Nasch-Schrank zu legen. Aber wie so oft ist auch bei Knabbereien nur die Dosis das Gift. Wer sich nicht jeden Abend eine Tüte Chips genehmigt, nimmt langfristig auch nicht wirklich viel zu.
Foto: ka77 auf pixelio.de