Wie die Arbeit unser Essverhalten ändert
7. Februar 2011 von Riedel
Während früher häufig noch gemeinsam und zu einem festen Zeitpunkt gegessen wurde, ändert die moderne Arbeitswelt unser Essverhalten radikal – nicht unbedingt zum Besseren. Wechselnde Tagesabläufe und die fehlende Möglichkeit zur eigenen Zeiteinteilung sind schuld daran, dass sich kaum einer Zeit fürs Essen nimmt.
Montags ein Meeting um 12Uhr, Dienstags ein Termin um 11Uhr, Mittwochs eine Besprechung um 14Uhr und Donnerstags eine Präsentation um 13Uhr. Wie die Nestlé-Studie 2011 ergeben hat, verändert sich unsere Arbeitsweise immer mehr hin zu wechselnden Tagesabläufen, auf die der Angestellte keinen Einfluss hat. Rund 41 Prozent der in der Studie befragten Berufstätigen gab an, keine Möglichkeiten zur eigenen Zeiteinteilung zu haben. 2009 waren es noch 37 Prozent.
Vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern steigt diese Zahl deutlich an. Rund 45 Prozent der 16- bis 19-Jährigen und sogar mehr als jeder Zweite (52 Prozent) der 20- bis 29 Jährigen leben unter dem Diktat der Zeit. Diese „Entstrukturierung der traditionellen Arbeitsabläufe“ beeinflusst auch unsere Gesundheit und das Essverhalten massiv. Denn wenn der Tagesablauf unregelmäßig ist, können wir auch schlecht immer zur selben Zeit essen. Bei den Meisten der rund 10.000 in der Studie Befragten legt nicht der Hunger, sondern der Terminkalender fest, wann gegessen wird.
Zudem legt der Kalender auch fest, was man isst. Denn bei vielen ist nicht mehr die Zeit für eine vollwertige Mahlzeit in der Mittagspause. Wenn der nächste Termin bevor steht, bleibt oft nur noch Zeit für einen Snack zwischendurch. Das geht dann oft zu Lasten der Gesundheit. Stress und Übergewicht sind häufige Folgen. Die Hauptmahlzeit findet dann abends statt. Dies ist bei rund zwei Dritteln der Studienteilnehmer der Fall. Insofern ist es auch kein Wunder, dass das Abendessen die beliebteste Mahlzeit des Tages ist. Denn nur hier hat man auch einmal Zeit zum Genießen.