Berufsunfähigkeitsversicherung genau prüfen
18. März 2019 von Riedel
Zur Absicherung hat sich bestimmt schon der eine oder andere über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) Gedanken gemacht. Eine BU macht aber nicht immer und nicht für jeden Sinn. Auch ein Versicherungsvergleich muss nicht immer helfen.
Altersarmut ist momentan ein Schlagwort, vor dem viele (auch zurecht) Angst haben. Die Renten sind nicht sicher und die angebliche Grundsicherung reicht bei Vielen noch nicht einmal für die Miete und Lebensmittel. Insofern ist oft eine zusätzliche Absicherung wichtig. Besonders kritisch ist es bei Frührentnern, die ja nicht so lange in die Rentenkasse eingezahlt haben. Hier fällt die Rente häufig noch geringer aus. Daher kann gerade eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig sind, um sich vor der Altersarmut abzusichern.
Wann ist die BU sinnvoll?
Grundsätzlich sollte man es sich gut überlegen, ob eine BU sinnvoll ist oder nicht. Denn eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert genau das ab, was der Name bereits sagt: wenn man unfähig ist, seinen Beruf weiter auszuführen. So kann man eine sitzende Tätigkeit weiter ausführen, auch wenn man durch einen Unfall in den Beinen gelähmt ist. Als Handwerker wäre das dagegen unmöglich. Entsprechend macht eine BU bei risikoreichen Berufen mehr Sinn, dafür ist auch die Police teurer. Bei psychischen Problemen ist eine Entscheidung der Versicherung noch schwierig, ob und wie viel gezahlt wird. Hier muss immer im Einzelfall entschieden werden. Bevor man also eine BU abschließt, sollte man sich Gedanken machen, wie groß das Risiko ist, wirklich berufsunfähig zu werden und das Risiko mit der Höhe der Police vergleichen. Denn eine BU ist keine Kapitalversicherung. Beim Eintritt in die Rente ist das Geld futsch, wenn bis dahin die BU nicht benötigt wurde.
Versicherungsvergleich
Hat man sich dazu entschieden, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, lohnt sich ein Versicherungsvergleich, bei dem unterschiedliche BU-Versicherungen getestet werden. Solche Vergleiche werden oft im Internet angeboten. Aber hier ist Vorsicht geboten. Denn nicht immer ist so ein Vergleich sinnvoll. Daher sollte man sich immer genau anschauen, wie von den Anbietern getestet wurde.
Vorsicht Falle
Die erste Frage ist, wer überhaupt getestet hat. Ist es ein seriöses und unabhängiges Unternehmen, oder ein Verbrauchermagazin. Hier ist die Glaubwürdigkeit höher und das Ergebnis unabhängig. Man findet oft aber auch Vergleiche von Internetseiten, die für die Vermittlung von Policen Provision kassieren. Hier kann man davon ausgehen, dass das Ergebnis nicht unbedingt der Realität entspricht bzw. dass die Kriterien so aufgestellt wurden, dass ein gewünschtes Ergebnis zustande kommt. Weiter sollte man darauf achten, dass das Testverfahren nachvollziehbar und transparent ist. Auch beim Alter der Studie wird gerne getrickst. Insofern sollte man auf das Datum der Studie schauen und den Vergleich entsprechend ignorieren, wenn die Untersuchung alt ist oder kein Datum dabei steht. Schließlich ändert sich der Markt laufend. Wichtig ist zudem, wie viele Versicherungen getestet wurden – je mehr, desto besser – und wie viele bzw. für welche Zielperson eine Beispielpolice erstellt wurde. So hat beispielsweise ein Versicherungsvergleich für Sie keinen Sinn, wenn die Testperson ein 20-jähriger Büroarbeiter ist, Sie aber 40 Jahre alt und Dachdecker sind.
BU – ja oder nein
Ob Sie sich gegen eine Berufsunfähigkeit versichern möchten, ist eine Entscheidung, die Sie persönlich treffen müssen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, weil Sie beispielsweise eine Familie versorgen müssen oder selbst abgesichert sein möchten, ist es aber auf jeden Fall sinnvoll, sich mehrere Angebote einzuholen und sich die Vergleiche für die Berufsunfähigkeitsversicherung genau unter die Lupe zu nehmen.
Foto: claudia35 auf pixelio.de